Linker Vorhof von hinten: Das linke Bild zeigt die Aktivierung der elektrischen Erregung im Vorhof, das rechte unterscheidet zwischen gesunden Arealen in lila und kranken Arealen beziehungsweise schon verödeten Arealen in dunkelrot. Diese Daten zeigen, an welchen Stellen noch sinnvollerweise nachverödet werden kann oder muss, wozu dann auch die neue Technik der Kathetertechnologie eingesetzt werden kann. | Bildnachweis: SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

25.11.2020

Damit das Herz im Rhythmus bleibt: SLK-Kliniken investieren in neue Kathetertechnologie

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Das Herz rast auf einmal kurzzeitig schneller oder stolpert. Treten solche Symptome wiederholt über einen längeren Zeitraum auf, kann Vorhofflimmern eine Ursache sein. Das SLK-Klinikum am Gesundbrunnen, Heilbronn, setzt bei der Behandlung auf modernste Methoden der Kathetertechnologie und hat mithilfe der Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung erneut in seine medizinische Ausstattung investiert.

Um zukünftig auch Patienten mit sehr komplizierten Ausprägungen des Vorhofflimmerns umfassend und mit den gegenwärtig modernsten zur Verfügung stehenden Methoden und Systemen behandeln zu können, hat die SLK-Kliniken Heilbronn GmbH in ein neues System der katheter- und computergestützten Technologie eines US-amerikanischen Medizintechnikherstellers investiert. Prof. Marcus Hennersdorf, Klinikdirektor der Klinik für Innere Medizin I, Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, ist dankbar für den finanziellen Anschub der Stiftung in Höhe von rund 100.000 Euro und sagt: „Vorhofflimmern ist als häufigste Form von Herzrhythmusstörungen auf dem Weg zur Volkskrankheit, weshalb es mich sehr freut, dass wir bei SLK jetzt in der Lage sind, alle Ausprägungen des Vorhofflimmerns zu behandeln.“ In einer immer älter werdenden Gesellschaft kommt es verstärkt zur Diagnose Vorhofflimmern, das unbehandelt zu Schlaganfällen und nachhaltigen Herzschädigungen führen kann. Die Häufigkeit dieser Diagnose nimmt ab dem 50. Lebensjahr signifikant zu, kann jedoch auch unabhängig vom Lebensalter auftreten. Nicht selten, insbesondere bei jüngeren Menschen, sind keine Ursachen erkennbar und es kann auch nach einer Behandlung zu wiederkehrenden Problemen kommen, weshalb die Herzunruhe schwierig zu behandeln ist.

Unruhe im Herzen beseitigen
Bereits seit mehr als 20 Jahren zählt die interventionelle kathetergestützte Behandlung von Herzrhythmusstörungen, wozu auch das Vorhofflimmern gehört, bei SLK, mit aktuell rund 250 Eingriffen allein im Klinikum am Gesundbrunnen, jährlich zu den Routineeingriffen. Um Vorhofflimmern effektiv zu behandeln und damit zu unterbinden, dass fehlerhafte elektrische Impulse weiterhin für Unruhe im Herzen sorgen können, werden die verursachenden Stellen lokalisiert und dann – entweder durch Kälte oder durch Hitze – am Übergang der Lungenvenen zum Vorhof des Herzens verödet, ohne dabei die Leistungsfähigkeit des Organs zu beinträchtigen. „Wir setzen hierbei beide Methoden schon seit Jahren erfolgreich ein“, erklärt Dr. Graf, Leitender Oberarzt für invasive Kardiologie und Elektrophysiologie. „Seit einigen Jahren können wir aber zusätzlich auch auf eine grafische dreidimensionale Darstellung zurückgreifen. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis der Erkrankung und eröffnet erweiterte Therapiemöglichkeiten. Wir entscheiden immer abhängig vom Krankheitsbild des Patienten, welche Technologie am besten passt“, erläutert der Mediziner das Vorgehen.

Komplizierten Fällen helfen
Das neue System, welches ebenso mit Hitze funktioniert, ergänzt die bisher schon vorhandenen zwei weiteren Methoden der Kathetertechnologie um eine hochauflösende, sehr fein arbeitende Option mit dreidimensionaler Bildwiedergabe, die zudem eine optimierte Signalqualität vorweisen kann. Vor allem aber kann sie  mehrere tausend Stellen, an denen störende elektrische Impulse vorkommen, rasch erfassen und identifizieren. „Das erleichtert uns die Arbeit, da wir, vor allem bei komplizierten Fällen, eine optimale bildliche Darstellung der Problemstellen angezeigt bekommen und somit sehr exakt, umfassend und präzise veröden können“, hebt Klinikdirektor Hennersdorf den Mehrwert hervor. Wichtig ist ihm zudem, dass sich die verschiedenen Systeme mit ihren unterschiedlichen Vorteilen ergänzen und damit den behandelnden Ärzten nun drei mögliche Optionen der Behandlung von Vorhofflimmern ermöglichen. Je nachdem, wie häufig und in welcher Form die Störungen auftreten, kann den Patienten dann individuell geholfen werden.

Durch die Unterstützung der Stiftung ist es den SLK-Kliniken auch im Fachbereich der Kardiologie somit weiterhin möglich, mit der rasanten medizintechnischen Entwicklung Schritt zu halten und diese zum Wohle der Patienten einzusetzen. Der Vorstand der Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung, Dr. Hansjörg Elzer, fügt hinzu: “Wir freuen uns, dass wir mit unserer Spende die SLK-Kliniken dabei unterstützen können, Patienten auch in komplizierten Fällen noch besser und zielgerichteter mit modernster Kathetertechnologie medizinisch zu betreuen.”


Über die Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung
Zweck der 2005 gegründeten Arnfried und Hannelore Meyer-Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, der Jugend- und Altenhilfe sowie des öffentlichen Gesundheits- und Wohlfahrtswesens. Die Stiftung verfolgt in diesem  Zusammenhang das Ziel, jungen Menschen dabei zu helfen, ihre Ideen und Erfindungen umzusetzen, weiter entwickeln zu können und unternehmerisch aktiv zu werden. Ein besonderes Anliegen des Stifterehepaars ist es, sozial schwach gestellten Menschen zu helfen. Die Stiftung verfolgt ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke und konzentriert sich vorrangig, aber nicht ausschließlich auf den Landkreis Heilbronn. Dort hatte Arnfried Meyer in den 50er Jahren sein Unternehmen aufgebaut.

Durch die Unterstützung der Stiftung konnten die SLK-Kliniken in den vergangenen 14 Jahren Projekte im Wert von rund 415.000 Euro realisieren und so beispielsweise das ehemalige Krankenhaus Möckmühl, das Gesundheitszentrum Möckmühl und den Fachbereich der Medizinischen Klinik I im Klinikum am Gesundbrunnen zum Wohle der Patienten mit neuem medizinischem Equipment ausstatten Darüber hinaus konnte eine personelle Aufstockung der Krebsberatungsstelle Heilbronn-Franken ermöglicht werden.

Weitere Informationen:
https://arnfried-und-hannelore-meyer-stiftung.de/
Pressekontakt:
Nina Elzer, n.elzer@auh-meyer-stiftung.de

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