Anita Stökl hat die Anfänge des Klinikums am Plattenwald miterlebt.

Klinikum am Plattenwald, 21.07.2017

Klinikum am Plattenwald wird 40 Jahre alt

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1977 wurde das Kreiskrankenhaus Plattenwald eröffnet, Mitarbeiter erinnern sich an den Beginn

Mit einer internen Veranstaltung für die Mitarbeiter wird heute am 21.7.2017 das vierzigjährige Jubiläum des Klinikum am Plattenwald gefeiert. Drei Mitarbeiter der ersten Stunde berichten von ihren Erfahrungen mit dem Neubau vor vierzig Jahren.

Der Ingenieur, der für die technische Einrichtung des Klinikums am Plattenwald verantwortlich war, hatte die Idee. „Er wusste, dass es am Klinikum in Karlsruhe eine Reihe engagierte Oberärzte gab. Deswegen schlug er dem Kreistag vor, diese als Chefärzte an das neue Klinikum am Plattenwald zu holen“, erinnert sich Dr. Paul Keller. Gemeinsam mit vier weiteren Kollegen wechselte Keller 1977 von Karlsruhe in das neue Klinikum in Bad Friedrichshall. Dazu kamen drei Chefärzte aus anderen Kliniken. „Die Entscheidung stand bereits zwei Jahre vor der Eröffnung des Klinikums fest. Das hatte den enormen Vorteil, dass wir den Neubau mit planen konnten und in die Entscheidungen einbezogen wurden. Außerdem kannten sich fünf von uns bereits und wussten, dass wir gut zusammenarbeiten werden“, erzählt Keller, der bis zum Jahr 2000 Chefarzt einer der beiden Abteilungen für Innere Medizin war. Besonders bei den medizintechnischen Anschaffungen habe es kaum Einschränkungen geben. „So konnten wir die modernsten Behandlungsmethoden dieser Zeit anbieten und diese auch in den nachfolgenden Jahren dem Fortschritt der Medizin anpassen. Die Arbeitsbedingungen waren optimal.“

Auch Anita Stökl war schon dabei, bevor das Klinikum am Plattenwald überhaupt den Betrieb aufgenommen hat. „Die Verwaltung hat bereits ein paar Monate früher angefangen zu arbeiten. Wir hatten einen Schuhputzautomaten im Flur stehen. Den haben wir auch gebraucht, denn die Außenanlage war noch nicht fertig, so dass wir oft durch knöcheltiefen Matsch gelaufen sind“, erzählt Stökl. Als Sekretärin hat sie vor 40 Jahren angefangen inzwischen ist sie im Bereich Einkauf angesiedelt und hier für die Dienstleistungen wie die Wäscheversorgung, die Reinigung und die Bettenaufbereitung zuständig. „Ich bin im Klinikum am Plattenwald aufgewachsen“, sagt sie lachend. Vieles habe sich seit der Anfangszeit geändert. Die Dienstkleidung wird inzwischen an Automaten ausgegeben, der Wäschebedarf wird elektronisch erfasst, die Betten werden jetzt auf jeder Station neu gerichtet – nicht mehr zentral im Untergeschoss. Stökl gehört zu den wenigen Mitarbeitern, die nicht nur den ersten Einzug 1977 erlebt haben, sondern auch den Umzug in den Neubau. „Ein bisschen Wehmut war schon dabei, als ich das letzte Mal durch den leeren Altbau gelaufen bin, aber es war auch spannend, sich auf etwas Neues einzustellen“, erzählt Stökl.

 

Das sieht ihr Kollege Friedrich Fladt genauso. Der gelernte Starkstromelektriker und ausgebildete Digitalelektroniker ist der dienstälteste Mitarbeiter im Klinikum am Plattenwald. Er erinnert sich gut daran, wie er im Laufe der Jahre unzählige Mitarbeiter eingearbeitet hat – Kollegen, aber früher auch viele Zivildienstleistende. „Der kollegiale Zusammenhalt war immer gut und ist es heute noch. Allerdings hatte man früher mehr Ruhe und hat sich öfter persönlich verständigt. Heute läuft das oft telefonisch oder per Mail“, sagt er. Die Entwicklung des Klinikums über die Jahrzehnte findet er spannend:

Durch den jetzigen Neubau habe er noch einmal sehr viel dazu gelernt. Eine Herausforderung war es, die täglichen Arbeiten im bestehenden Gebäude und im jetzigen Neubau miteinander zu koordinieren. Er hatte bereits 1976, ein Jahr vor der Eröffnung, seine Arbeit am Plattenwald aufgenommen. Die Lüftungstechnik, die Aufzüge, die Lichtrufanlage, die Behälterförderanlage und vieles mehr – alles mussten die Techniker bedienen und gegebenenfalls auch reparieren können. Die Technik im Klinikum sei über die Jahre immer komplexer, betont der Fachmann. Die Anlagen werden heute in der Regel elektronisch gesteuert.

Rund 40 Jahre später steht der zweite Klinikneubau in Bad Friedrichshall. Der Altbau wird aktuell zurückgebaut. Hier sollen zusätzliche Parkplätze entstehen, die aufgrund der Erweiterung des Klinikum am Plattenwald um zusätzliche 71 Betten in den nächsten Jahren erforderlich sind.

 

 

Geschichte des Klinikums am Plattenwald:

1962:                          Der Heilbronner Kreistag beschließt, am Plattenwald ein Kreiskrankenhaus zur Grund- und Regelversorgung zu bauen – als drittes Kreiskrankenhaus neben den Standorten in Heilbronn und Neckarsulm.

1968:                          Nach Überlegungen, das Kreiskrankenhaus in ein „Gesamtklinikum am Gesundbrunnen“ zu integrieren, beschließt der Kreistag, an den räumlich getrennten Krankenhäusern festzuhalten.

März 1974:     Der Kreistag wählt die künftigen Chefärzte, die an den weiteren Planungen beteiligt werden.

Mai 1974:        Sozialministerin Annemarie Griesinger legt den Grundstein für das Plattenwald-Krankenhaus.

Juli 1975:        Der Rohbau ist fertig.

Juli 1977:        Das Krankenhaus wird in Betrieb genommen.

2003:               Das Kreiskrankenhaus Plattenwald wird im Verbund der SLK-Kliniken weiter fachlich ausgebaut und in „Klinikum am Plattenwald“ umbenannt.

 

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