An Plastikmodellen trainierten die Ärzte gemeinsam die verschiedenen Operationsmethoden, die sie am Tag zuvor erklärt bekommen hatten.

Urologie, 10.11.2015

Live aus dem Urologie-OP: Ärzte aus ganz Deutschland und der Schweiz trainieren bei SLK

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Über 50 Ärzte aus ganz Deutschland und der Schweiz ließen sich am Wochenende von Professor Jens Rassweiler, Direktor der Klinik für Urologie der SLK-Kliniken, zeigen, wie eine gutartige Prostatavergrößerung operativ behandelt werden kann.

Die am häufigsten durchgeführte und bekannteste Methode ist das „Aushobeln“ der Prostata über die Harnröhre. Dieses Verfahren wird transurethrale Resektion (TUR-P) genannt. Dabei führt der Arzt dem Patienten unter Vollnarkose durch die Harnröhre ein sogenanntes Resektoskop ein. Mit einer Drahtschlinge über die elektrischer Strom fließt, kann der Operateur das überschüssige Prostatagewebe schichtweise abtragen. Vorteil: Es wird dabei nur der innere Anteil der Prostata entfernt, das gesunde Prostatagebe bleibt erhalten. „Da diese Methode auch für fortgeschrittene Chirurgen eine Herausforderung darstellt, veranstalten wir die Schulung mittlerweile einmal im Jahr“, erklärt Rassweiler.

Zusammen mit dem Arbeitskreis Endourologie der Akademie der deutschen Urologen demonstrierten Rassweiler und sein Team in mehreren Operationen an der Prostata die Technik der TUR-P. Damit möglichst viele Ärzte zuschauen konnten, wurde kurzerhand ein Kamerateam engagiert. Dieses sendete die Bilder aus dem OP live in den Seminarraum. Vorträge zu Themen wie postoperative Nachsorge, Instrumentenkunde und -hygiene rundeten das Programm ab.

Am zweiten Tag des Operationskurses hatten die Teilnehmer dann Gelegenheit, Theorie in die Praxis umzusetzen. An Plastikmodellen trainierten sie in Zweierteams die verschiedenen Operationsmethoden. Nach dem Lehrwochenende zeigte sich Rassweiler zufrieden: „Wir sind sehr froh über die hohe Resonanz auf unseren Kurs. Dieser entwickelt sich so langsam zum Standardworkshop in Deutschland.“

Hintergrund:
Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Patienten, die von einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen sind. In Deutschland kann bei jedem zweiten Mann über 50 Jahren eine gutartige Prostatavergrößerung nachgewiesen werden. Mit der Vergrößerung gehen meist Beschwerden wie häufiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen einher. Reichen Medikamente zur Therapie nicht mehr aus, muss operiert werden. Im Klinikum am Gesundbrunnen führt die Klinik für Urologie jährlich über 300 Behandlungen bei gutartiger Prostatavergrößerung durch – mit und ohne Einsatz des Lasers.

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