Nach rund zehn Jahren und circa 30.000 Eingriffen war es „schlichtweg an der Zeit“, sagt Prof. Marcus Hennersdorf, Klinikdirektor der Klinik für Innere Medizin I, Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin im Klinikum am Gesundbrunnen. „Die Technik auf diesem Gebiet entwickelt sich kontinuierlich weiter. Wir wollen unsere Patienten bei minimal-invasiven Eingriffen am Herzen so gut wie möglich versorgen, weshalb wir sehr froh sind, dies mit der Anschaffung hochmoderner Technologie nachhaltig ermöglichen zu können“, erläutert der Chefarzt.
Patienten profitieren
„Unser Ziel ist es, notwendige Eingriffe am Herzen über einen Gefäßzugang durch den minimal-invasiven Einsatz eines Katheters so schonend wie möglich durchzuführen“, erklärt der Mediziner. In zwei der drei Herzkatheterlabore des SLK-Klinikums am Gesundbrunnen kommt hierfür nun eine neue Anlage zur radiologischen Darstellung von Gefäßen über Bildgebungsverfahren (Röntgen) zum Einsatz. Davon profitieren Betroffene mit verengten Herzkranzgefäßen, die in akuten Fällen zu einem Herzinfarkt führen können. „Vor allem der innovative Ansatz, zwei Röntgenröhren, die zeitgleich arbeiten können und dadurch Interventionen mit noch höherer Genauigkeit zulassen, in einem Gerät zu vereinen, macht unsere Untersuchungsergebnisse noch effizienter“, beschreibt Prof. Hennersdorf den „sehr gewinnbringenden“ Effekt der neuen Anlage. Die neue Anlage liefert einerseits hochwertigere Röntgenbilder der Gefäße, sodass vor Beginn des Eingriffs deutlich weniger Kontrastmittel gespritzt werden muss. Andererseits wird die Strahlenbelastung für Patienten um teilweise bis zu 40 Prozent reduziert. Zusätzlich komme eine intuitive Bedienung über einen Touchscreen und Joysticks, die eine optimale Anwendung im Sinne der Patienten ermöglicht.
Wirkungsvolle Kombination
Das Heilbronner SLK-Klinikum am Gesundbrunnen ist deutschlandweit eine der ersten Einrichtungen, die diese neueste Technologie der Herstellerfirma Siemens Healthineers einsetzt. Zusätzlich wurde ein neues Echokardiographiegerät für Ultraschalluntersuchungen der Herzklappen, welches mit dieser Technologie kombiniert werden kann, mithilfe der finanziellen Unterstützung durch den Förderverein für Medizinische Innovation e.V. (fmi) angeschafft. Durch das sogenannte „Fusions-Imaging“ es möglich, sowohl Gefäß- als auch Herzklappenerkrankungen auf einem Bildschirm „übereinander“ zu legen und die Therapie effektiv miteinander zu verknüpfen. Dies führt zu mehr Sicherheit und Genauigkeit bei komplizierten Interventionen in der Behandlung sogenannter struktureller Herzerkrankungen, wie beispielsweise Funktionsbeeinträchtigungen der Herzklappen oder beim Einsatz von Implantaten zur Schlaganfallprävention.