Gefäßzentrum, 09.02.2016

Patienten im SLK-Gefäßzentrum sehr gut aufgehoben

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Klinikum am Plattenwald liegt im bundesweiten Vergleich mit an der Spitze

Eine behandlungsbedürftige krankhafte Ausweitung der Bauchschlagader, ein so genanntes Bauchaortenaneurysma, tritt in Deutschland bei mehr als 30.000 Patienten im Jahr auf. Ab einem bestimmten Durchmesser der vergrößerten Hauptschlagader besteht die Gefahr, dass die Gefäßwand reißt. Dies bedeutet akute Lebensgefahr durch inneres Verbluten. Die Ärzte des Gefäßzentrums im SLK-Klinikum am Plattenwald behandeln Aneurysmen mit beispielhaftem Erfolg.

Der überwiegende Teil der Aortenaneurysmata wird in Deutschland heutzutage endovaskulär, also von innen über das Gefäßsystem behandelt. Hierbei platziert der Operateur eine Gefäßstütze (Stentgraft) im Aneurysma und dichtet es damit ab. Bei der neuesten Entwicklung, dem sogenannten Aneurysmasealing, stabilisiert der Chirurg die Bauschlagader mit einem Stent und schäumt das Aneurysma anschließend aus. Bei diesem innovativen Verfahren gehört die Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie am Standort Bad Friedrichshall zu den europaweit führenden und erfahrensten Einrichtungen mit exzellenten Ergebnissen. Ärzte aus anderen Kliniken werden seit über einem Jahr regelmäßig in dieser OP-Methode im Klinikum am Plattenwald ausgebildet. „Mit einem Bauchaortenaneurysma sind die Patienten in unserem Zentrum in sehr guten Händen“, sagt Dr. Thomas Karl, Direktor der Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie des Klinikums am Plattenwald.

Dies hat nun auch das Deutsche Institut für Gefäßmedizinische Gesundheitsforschung, kurz DIGG gGmbH, bestätigt. In seinem vor kurzem veröffentlichten Bericht zur Versorgung des Bauchaortenaneurysmas vergleicht es die Behandlungsergebnisse von Kliniken in Deutschland. Die Auswertung erfasst nicht nur, wie viele Fälle eine Klinik behandelt, sondern auch das Auftreten von Komplikationen. Das Ergebnis: Obwohl am Plattenwald mehr Patienten behandelt wurden, deren Gefäßausweitung bereits gerissen war, erzielte die Klinik deutlich bessere Behandlungsergebnisse als die Vergleichsgruppe. Diese Tatsache bestärkt Dr. Karl in seinem Engagement für eine frühzeitige Versorgung von Aneurysma-Patienten: „Durch ein ambulantes Aneurysma-Screening, also eine Vorsorgeuntersuchung, kann die Erkrankung erkannt werden, noch bevor es zu einem Riss der Schlagader kommt. Damit ließe sich die Sterblichkeit weiter reduzieren“, formuliert der Gefäßchirurg ein wichtiges Ziel für die nächsten Jahre.

Hintergrund:
Ein Aneurysma der Bauchschlagader verursacht häufig keine Schmerzen. Daher wird es oft nur zufällig im Rahmen einer anderweitigen Untersuchung entdeckt. Mit einer Operation kann eine lebensbedrohliche Ruptur, also das Aufplatzen der Ader, verhindert werden.

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