Zwei Kinder im Krankenhausflur

Kinder-HNO

Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) im Bereich der Kinderheilkunde umfasst eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen, die den Hals, die Nase und die Ohren betreffen. Da das kindliche Immunsystem noch in der Entwicklung ist und Kinder zudem anatomische Besonderheiten aufweisen, sind sie besonders anfällig für bestimmte Erkrankungen, die eine spezielle diagnostische und therapeutische Herangehensweise erfordern.

Zu den häufigsten Krankheitsbildern im Bereich der Kinder-HNO gehören:

  • Mittelohrentzündungen (Otitis media): Diese kommen besonders häufig bei Kleinkindern vor. Sie sind meist die Folge von Erkältungen oder Atemwegsinfektionen. Häufige Mittelohrentzündungen können zu einer vorübergehenden Hörminderung führen und, wenn sie chronisch werden, das Hörvermögen dauerhaft beeinträchtigen.
  • Adenoide (Polypen) und Tonsillenvergrößerung (Mandelhyperplasie): Vergrößerte Rachenmandeln (Adenoide) und Gaumenmandeln sind bei Kindern ebenfalls häufig. Diese können Atembeschwerden, Schnarchen, Schlafapnoe oder chronische Infektionen verursachen. Vergrößerte Mandeln und Polypen können auch zu einer Beeinträchtigung der Sprachentwicklung führen.
  • Hörstörungen: Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Hörstörungen ist essenziell, da diese die Sprachentwicklung stark beeinflussen können. Ursachen können angeboren sein, durch Infektionen ausgelöst werden oder durch Flüssigkeitsansammlungen im Mittelohr (Paukenerguss) verursacht werden.

Operative Eingriffe in der Kinder-HNO

Wenn konservative Therapien nicht ausreichen, kommen in der Kinder-HNO auch operative Eingriffe in Betracht, die speziell auf die Bedürfnisse und Anatomie von Kindern abgestimmt sind.

  • Tonsillektomie und Adenotomie: Die Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) und/oder der Rachenmandeln (Adenotomie) ist einer der häufigsten Eingriffe in der Kinder-HNO. Dieser wird in der Regel durchgeführt, wenn das Kind unter wiederkehrenden Infektionen oder Atembeschwerden (z.B. Schlafapnoe) leidet. Der Eingriff kann auch zu einer Verbesserung der Sprachentwicklung führen, wenn vergrößerte Mandeln diese behindern.
  • Parazentese und Paukenröhrchen: Bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen oder chronischen Paukenergüssen kann eine Parazentese (ein kleiner Schnitt im Trommelfell) durchgeführt werden, um die Flüssigkeit abzulassen. Oft werden dabei Paukenröhrchen eingesetzt, um die Belüftung des Mittelohrs zu verbessern und erneute Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern. Dies kann auch helfen, das Hörvermögen zu normalisieren.
  • Nasenoperationen: Bei Kindern mit Atemproblemen, die durch vergrößerte Nasenschwellkörper (Nasenmuscheln) entstehen können, kann eine operative Verkleinerung erforderlich sein.
  • Chirurgische Entfernung von Halszysten oder Tumoren: Bei seltenen Fällen von angeborenen Halszysten oder gutartigen Tumoren, die die Atmung oder das Schlucken beeinträchtigen, können ebenfalls operative Maßnahmen erforderlich sein.

Die HNO-Heilkunde bei Kindern erfordert eine besondere Herangehensweise, da Kinder nicht nur kleiner und empfindlicher sind, sondern auch ein unterschiedliches Schmerzempfinden und Angstverhalten zeigen. Deshalb wird besonders auf eine kindgerechte Vorbereitung und Nachsorge geachtet. Der Einsatz von speziellen Instrumenten und Techniken, die auf die kindliche Anatomie abgestimmt sind, ist essenziell, um Komplikationen zu vermeiden und schnelle Heilungsprozesse zu fördern.

Zudem spielt die enge Zusammenarbeit mit Kinderärzten, Logopäden, Pädaudiologen und anderen Fachdisziplinen eine wichtige Rolle, um eine ganzheitliche Behandlung sicherzustellen.

Junge mit Frenzelbrille
Kind beim Hörtest

Die HNO-Klinik im Überblick