Phoniatrie

Phoniatrie

Im Fachgebiet der Phoniatrie dreht sich alles um die Diagnostik und Therapie von Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen. Dabei werden Erkrankungen des Kehlkopfs und der Stimme genauso behandelt wie Störungen im Bereich des Schluckens. Diese Funktionsstörungen können vielfältige Ursachen haben, darunter neurologische Erkrankungen, Entzündungen, Verletzungen oder auch chronische Überlastung der Stimme.

Stimmstörungen (Dysphonien)
Stimmstörungen können sich durch eine heisere, raue oder belegte Stimme äußern und betreffen sowohl professionelle Sprecher als auch Menschen, die ihre Stimme im Alltag stark beanspruchen. Solche Störungen können durch Überlastung der Stimmbänder, Stimmlippenknötchen, Polypen oder Entzündungen entstehen. Auch neurologische Störungen wie Stimmlippenlähmungen (Recurrensparese) können eine Rolle spielen.

Schluckstörungen (Dysphagien)
Schluckstörungen treten häufig bei älteren Menschen oder im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfällen, Parkinson oder Multiple Sklerose auf. Sie können das Risiko für Lungenentzündungen durch Verschlucken (Aspiration) erhöhen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine frühzeitige Diagnostik und Therapie ist entscheidend, um die Schluckfunktion zu verbessern oder Folgeschäden zu vermeiden.

Zur Abklärung und Diagnostik von Stimm- und Schluckstörungen stehen in der Phoniatrie moderne Untersuchungsmethoden zur Verfügung.

  • FEES (Fibreoptische Endoskopische Evaluation des Schluckens):
    Die FEES ist eine minimalinvasive Untersuchung, bei der ein dünnes flexibles Endoskop durch die Nase eingeführt wird, um den Schluckakt direkt im Rachen- und Kehlkopfbereich zu beobachten. Diese Untersuchung wird in der Regel durchgeführt, um Schluckstörungen zu diagnostizieren, Aspirationen zu erkennen und die Funktion der beteiligten Muskulatur zu bewerten. Der große Vorteil der FEES besteht darin, dass der Patient während der Untersuchung verschiedene Konsistenzen von Nahrung oder Flüssigkeiten schlucken kann, wodurch ein realitätsnahes Bild der Schluckfähigkeit entsteht.
  • Stroboskopie:
    Bei der Stroboskopie handelt es sich um eine spezielle Untersuchung der Stimmlippen. Sie ermöglicht eine detaillierte Analyse der Stimmlippenschwingungen, die bei normaler Betrachtung zu schnell für das bloße Auge sind. Mithilfe eines Blitzlichts, das mit der Schwingungsfrequenz der Stimmlippen synchronisiert ist, erscheinen die Bewegungen in verlangsamter Form. So können kleinste Veränderungen in der Schwingungsamplitude, der Stimmlippenmuskulatur und der Schleimhautbeweglichkeit sichtbar gemacht werden. Diese Methode ist besonders hilfreich, um organische Stimmstörungen wie Knötchen, Polypen oder entzündliche Veränderungen zu diagnostizieren.

Bei all unseren Untersuchungen arbeiten wir Eng mit den vor Ort vorhandenen Kolleginnen der Logopädie zusammen.

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