Unsere Ziele

In früheren Jahren bestand das Ziel der Endoskopie in aller Regel darin, einen Grund für Ihre Beschwerden (Symptome) zu finden. Um die Symptome einer medikamentösen oder operativen Therapie zuzuführen, haben sich für uns heute eine ganze Reihe von weiteren Zieldefinitionen ergeben.

1) Wir wünschen uns, dass Sie die Scheu vor einer Methode verlieren, die in einem menschlichen Bereich untersucht, der mit Schamgefühl einhergeht und bei dem sich ein Patient ganz erheblich seinem Untersucher ausgeliefert fühlt. Wir wünschen uns, dass sie die ungemütlich wirkende Umgebung (geflieste Räume, Hightech-Geräte, das Rauschen von Pumpen, das Piepen von Monitoren, die schmale Untersuchungsliegen, die großen Apparate) als Hilfsmittel verstehen, die für Sie die Untersuchung so sicher und für das angestrebte Ergebnis so exakt wie möglich machen und Ihnen keinen Schrecken einjagen sollen. Dies wollen wir Ihnen erleichtern durch

  • partnerschaftliches und respektvolles Miteinander
  • regelhafte Aufklärungsgespräche vor der Untersuchung
  • die oben genannten Maßnahmen zur bestmöglichen Reduzierung von Komplikationen
  • den frühzeitigen und vorsichtigen Einsatz von Sedativa (Schlafmittel, die sie in jedem Fall gelassener stimmen, selbst wenn sie nicht schlafen sollten),
  • den Einsatz von modernsten Geräten und erfahrenen Untersuchern und ebenso auf Sie speziell achtende Pflegekräfte

Sollten Sie abweichende Erfahrung mit uns machen, teilen Sie uns Ihre Erfahrungen aus der Endoskopie mit unserem Fragebogen oder auf jedem anderen Ihnen angenehmen Wege (Telefon, E-Mail, Brief) mit, damit andere Patienten von diesen Erfahrungen profitieren können.

2) Neben der Erkennung einer Krankheit geht es heute auch um eine effektive Vorsorge und die Erkennung von bösartigen Krankheiten im Frühstadium, in denen eine Heilung noch garantiert wird.

  • Magenkrebs-Vorsorge
    Durch die Magenspiegelung werden Magengeschwüre frühzeitig diagnostiziert und damit Komplikationen, vor allem die Magenblutung verhindert. Eine Beseitigung der Infektion des Magens mit dem Helicobacter-Bakterium verhindert die Entstehung von Magengeschwüren und vermindert das Risiko für die Entwicklung eines Magenkrebses. In Japan werden jährliche Magenspiegelungen als Tumorvorsorgemaßnahme mit Erfolg konsequent durchgeführt.
  • Speiseröhrenkrebs-Vorsorge
    Durch die Speiseröhren/Magenspiegelung kann ein z. B. durch Magensäurereflux ausgelöster Schleimhautumbau am Übergang zum Magen (Barrett-Schleimhaut) so frühzeitig erkannt und behandelt werden, dass sich hier kein Karzinom des Speiseröhren/Magen-Übergangs ausbildet.
  • Dickdarmkrebs-Vorsorge
    Durch die Dickdarmspiegelung ist es möglich die Adenome ("Polypen", gutartige Tumore) als Vorstufen der bösartigen Darmtumoren (Kolonkarzinome) vollständig abzutragen. Es dauert im Mittel etwa 10 Jahre bis aus kleinen gutartigen Polypen (Adenomen) gefährliche Karzinome werden. Dieses Zeitfenster kann man nutzen, um das Risiko der Ausbildung eines Karzinoms des Darms auf ein Zehntel zu reduzieren. Aus diesem Grunde empfehlen wir und die Krankenkassen die Koloskopie alle 10 Jahre ab dem 55. Lebensjahr zur Tumorvorsorge.
  • Endoskopische Früherkennung
    Durch die über das Endoskop eingeführte Miniatur-Ultraschallsonde sind auf einen Millimeter genaue Differenzierungen am Gewebe möglich bei den Geweben, die den Magen-Darm-Wänden am nächsten liegen. So können heute immer öfter so kleine Tumoren von Gallenwegen oder der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert werden, dass diese nicht wie früher bei später Diagnosestellung automatisch mit einer sehr schlechten Prognose gleichzusetzen sind, sondern dass diese in diesem kleinen Wuchsstadium in Zusammenarbeit mit modernster Chirurgie u. a. (multimodaler Therapie) mit Erfolg heilend therapiert werden können.
  • High-Technique-Endoskopie
    Durch hochauflösende Geräte und durch Verwendung von Färbemethoden, Lupen, elektronischer Kontrastverstärkung und anderen Bildverarbeitungssystemen gelingt es uns heute, kleinste verdächtige Veränderungen zu finden, die zuvor schlicht übersehen worden wären. Die flachen Polypen des Dickdarms können früh entarten und werden mit diesen Hilfsmitteln gefunden. Durch diese Identifikation können heute Risikokrankheiten beseitigt werden, die früher durch das Vorsorgeraster gefallen wären. Ähnliches gilt für die Diagnostik von kleinen Frühkarzinomen in Speiseröhre und Magen.