Interventionelle Sonographie

  • Diagnostik
    Die Sonographie erlaubt die punktgenaue Ortung von krankhaften Veränderungen in Organen. Sie ist daher eine wertvolle Hilfe, solche Veränderungen mit einer dünnen Nadel zu punktieren, um eine Materialprobe für die feingewebliche Untersuchung zu gewinnen. Solche Feinnadelpunktionen werden meist mit einer Sedierung mit einer Spritze (Dormicum®) und nach lokaler Betäubung an Organen wie Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, selten Niere, Schilddrüse und an Lymphknoten oder an Tumoren durchgeführt. Bei flüssigen Herden kann die Punktion wichtige Aufschlüsse über die Herkunft geben: Eiter, Blutung, Bauchwasser und anderes.
    Zur Diagnostik lassen sich auch Substanzen wie Ultraschallkontrastmittel, Gasbläschen oder Wasserstoffsuperoxid injizieren, um innere Strukturen nachzuweisen.
  • Therapie
    Die Punktionen könne auch aus therapeutische Indikation durchgeführt werden: So können Abszesse, Blutergüsse oder Zysten entleert werden. Durch Einführen von Drainagen können solche Prozesse langfristig zur Abheilung gebracht werden. Zum Beispiel kann die Gallenblasenpunktion oder Gallenblasendrainage bei akuter Gallenblasenentzündung eine Gallenblasenoperation verhindern.
    Durch Injektion von Substanzen können Zysten verödet werden. Auch Tumoren lassen sich so veröden und damit ausschalten. Die Injektion von reinem Alkohol in gutartige Schilddrüsenknoten ist eine hervorragende Methode, um diese Adenome endgültig ohne Operation zu beseitigen. Auch in der Größe und Lage geeignete Lebertumoren werden mit Alkohol ausgemerzt.