Die CT-gesteuerte RF-Ablation benigner Knochentumore (Osteoidosteom [OO]) hat als minimal-invasive Therapie in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und stellt jetzt die "Methode der Wahl" dar. Vorteile gegenüber der chirurgischen Resektion liegen in der präzisen Lokalisation des "Nidus" (OO) mit Schonung des umgebenden Knochens. Zusätzlich reduzieren sich die Morbidität und die Dauer der stationären Behandlung. Ziel der Studie war die Evaluierung einer geschlossen perfundierten Ablationssonde hinsichtlich des technischen Erfolges, Komplikationen und des klinischen Langzeiterfolges.
Ein Osteoidosteom ist ein gutartiger Knochentumor der hauptsächlich an den Arm- und Beinknochen wächst. Prinzipiell kann dieser Tumor aber auch im Bereich der Wirbelsäule vorkommen. Das Größenwachstum ist auf ca. 1,5 cm beschränkt, wobei der Tumor meist im äußeren Anteil des Knochens wächst, auch "Kortikalis" genannt.
Der Patient hat insbesondere nachts starke Schmerzen, die durch die Gabe von Aspirin schnell nachlassen. Die Schmerzen führen auf Dauer zu einer Fehlbelastung, da durch den Schmerz eine Schonhaltung eingenommen wird. Wichtig ist dieser Aspekt vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass der Altersgipfel dieser Erkrankung zwischen 10 und 20 Jahren liegt und somit die Gefahr der Fehlentwicklung des betroffenen Skelettsystems besteht.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse und die klinische Erfahrung in den letzten Jahren zeigte, dass die Radiofrequenzablation ein sicheres und komplikationsarmes Verfahren darstellt. Der Vorteil gegenüber der chirurgischen Behandlung liegt vor allem in dem kleinen Eingriff der ohne größeren Hautschnitt oder Knochenentfernung stattfindet bei gleicher Erfolgsrate. Dadurch wird auch das Risiko geringer, wichtige Gefäße oder Nerven zu verletzen oder irreversibel zu schädigen.
Der Knochen ist sehr gut mit Nerven versorgt, so dass die Schmerzen im Wachzustand unerträglich wären. Daher findet die Behandlung in Vollnarkose statt. Der Tumor (Osteoidosteom) wird zunächst mit Hilfe der Computertomographie (CT) genau lokalisiert. Unter CT-Kontrolle wird dann ein Bohrkanal zu dem Osteoid osteom gelegt über den man die Ablationssonde (ähnlich einer Nadel) zum Tumor vorschiebt. Anschließend werden punktuell durch die Hitze die Tumorzellen zerstört unter Erhaltung der Knochenstruktur.
Beispiel vor und nach kompletter Behandlung eines Knochentumors mit RF-Ablation