Die minimal-invasive Behandlung des Nierenkrebs (RCC) durch perkutane interstitielle Thermoverfahren hat in den letzten Jahren zunehmende Bedeutung gewonnen als Alternative zur konventionellen chirurgischen Enukleation. In den letzten 15 Jahren wurde die RF-Ablation vor allem zur Behandlung primärer und sekundärer Lebertumoren genutzt. Vor 10 Jahren wurden in ersten klinischen Studien positive Erfahrungen in der Behandlung von Nierentumoren (RCC) gewonnen.
Das RCC stellt 2 bis 4 % der bösartigen Erkrankungen des Erwachsenen und 80 bis 90 % der renalen Tumoren dar. Da in der Mehrzahl der Fälle erst spät Symptome einsetzen, werden die meisten RCC zufällig gefunden im Rahmen von Routine-CT-Verfahren oder bei Ultraschall-Vorsorge-Untersuchungen. In den letzten zwanzig Jahren, wurde die radikale Nephrektomie als Goldstandard mehr und mehr abgelöst durch die nephron-sparing-surgery (NSS). In verschiedenen Studien konnte die NSS als genauso effektiv wie die radikale Nephrektomie bestätigt werden.
Zur Navigation des RF-Applikators wird in den meisten Studien die Ultraschall- oder Computer-Tomographie-Steuerung verwendet. Verschiedene Studien über die RF-Ablation von Nierentumoren sind publiziert worden – die umfassendsten von Gervais und Mayo-Smith . In diesen Studien wurde die Nadelpositionierung mit Computer-Tomographie (CT) oder Ultraschall-Steuerung (US) durchgeführt.
Mögliche Komplikationen der Ablation von renalen Tumoren sind: Hämatombildung, Hämaturie, Infektion und Abszessbildung, Ureterstriktur, Niereninsuffizienz, Tumorzellverschleppung im Stichkanal und Hautverbrennung an den Auflagestellen der Neutralelektroden. Um die Verschleppung von Tumorzellen und Hämatombildung zu vermeiden, wurde der Stichkanal während des Rückziehens der Elektrode bei 30 Watt ohne Nadelkühlung koaguliert. Trotz des Risikos der aufgezählten Komplikationen scheint die RF-Ablation von Nierentumoren bedeutend geringere Komplikationsraten, sowie Morbidität und Mortalität zu besitzen als die partielle oder totale Nephrektomie.
Die RF-Ablation am Gesundbrunnen wird mit den Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Radioonkologen und Urologen interdisziplinär diskutiert und indiziert.