Kaum ist der neue Hörsaal des SLK-Klinikums am Gesundbrunnen eingeweiht, steht bereits fest: Es wird in Zukunft kaum ein Tag vergehen, an dem der Raum nicht genutzt wird – sei es für Vorlesungen, Fortbildungen, Symposien oder öffentliche Veranstaltungen wie „Kultur im Klinikum“ und „Gesundheit im Gespräch“.
Diese Woche wurde der Hörsaal im Neubau des Klinikums eröffnet. Ausgestattet werden konnte er dank einer großzügigen Spende von Franziska Schwarz, Ehefrau von Unternehmer Dieter Schwarz, weswegen er auch nach ihr benannt wurde. Silke Lohmiller, Geschäftsführerin der Dieter-Schwarz-Stiftung, vertrat die Familie Schwarz bei der Einweihungsfeier und betonte: „Der Hörsaal wurde nicht aus Mitteln der Stiftung finanziert, sondern von Franziska Schwarz privat. Sie hat das Erbe ihrer Mutter eingesetzt, um den Bau zu ermöglichen.“
Der neue Hörsaal sei für die SLK-Kliniken eine Brücke in die Zukunft, sagte SLK-Geschäftsführer Dr. Thomas Jendges. „Kliniken, die sich heute nicht gut aufstellen, werden es in fünf Jahren schwer haben“, erklärte er. Das betreffe neben der räumlichen und technischen Ausstattung vor allem auch das hochqualifizierte Personal. Deswegen werde der Saal vor allem für die Fort- und Weiterbildung genutzt, von den eigenen Pflegern und Ärzten ebenso wie von den Teilnehmern internationaler Kongresse und Studenten. Die moderne Technik ermöglicht unter anderem Live-Übertragungen aus den OP-Sälen auf die Großleinwand.
Vielleicht können Seminar-Teilnehmer so das roboter-assistierte Chirurgiesystem „Da Vinci“ bald schon im Einsatz sehen. Prof. Joachim Cyran, geschäftsführender Vorstand des Fördervereins für medizinische Innovation (fmi), gab bei der Einweihungsfeier bekannt, dass der Verein die Anschaffung des neuesten Modells des OP-Roboters mit einer großzügigen Spende unterstützen wird. Der fmi fördert seit zehn Jahren die medzinisch-technische Ausstattung und damit die Fortentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit des Klinikums am Gesundbrunnen. „Bisher haben wir mehr als 2,5 Millionen Euro investiert, damit die Patienten auf universitärem Niveau behandelt werden können, ohne die Region zu verlassen“, sagte Cyran.
Die erste Vorlesung gab es gleich am Eröffnungsabend: Der Mathematik-Professor und ehemalige IBM-Manager Gunter Dueck warf einen unterhaltsamen Blick in die digitale Zukunft zwischen selbstfahrenden Taxis mit Sofa und Schreibtisch und riesigen Medizindatenbanken zur schnelleren Diagnose.