OP-Schwester der SLK-Kliniken zu Gast im Sudan
Noch ist es keine formale Kooperation. Aber wenn es nach Birgitta Keil geht, wird ihr Besuch in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, nicht der letzte gewesen sein. Im Frühjahr dieses Jahres war sie für eine Woche in dem nordafrikanischen Land, um auf dem Kongress der Sudanesischen Urologischen Gesellschaft ihr Wissen weiterzugeben. Im SLK-Klinikum am Gesundbrunnen leitet sie das Pflegeteam im OP der Klinik für Urologie.
Urologische Eingriffe werden in hiesigen Kliniken häufig laparoskopisch und roboterassistiert ausgeführt. Dabei genügen sehr kleine Schnitte, um mit filigranen Instrumenten zum Beispiel Nierensteine zu entfernen oder einen Leistenbruch zu operieren. Diese schonenden OP-Verfahren sind im Sudan noch wenig verbreitet. Entsprechend groß war das Interesse an dem Vortrag von Birgitta Keil, die mit vielen Bildern aus dem OP-Geschehen die vielfältigen Möglichkeiten der Laparoskopie und Robotertechnik anschaulich machte. „Im Anschluss konnte ich in einem Krankenhaus in Khartum den dortigen Kolleginnen noch zwei Tage lang zeigen, wie sie das Wissen in ihrer Praxis umsetzen können“, berichtet sie und lacht: „Die hätten mich gerne behalten.“
Ihr ehrenamtliches Engagement sieht Birgitta Keil als Teil eines möglichst langfristigen Austauschs. „Es geht nicht darum, mit einem Mal die Welt zu verändern. Aber ich kann im Kleinen etwas bewirken.“ Beeindruckt hat sie vor allem die große Herzlichkeit und Offenheit, mit der sie bei ihrem Besuch empfangen wurde. „Das habe ich als große Motivation mit nach Hause genommen.“
Der Austausch soll auch keine Einbahnstraße sein. Zwei Ärzte aus dem nordafrikanischen Land waren bereits zur Weiterbildung zu Gast in den SLK-Kliniken in Heilbronn. Dazu hatte Dr. Ali Gözen, Oberarzt in der Klinik für Urologie, seine Kontakte in die Türkei und nach Afrika genutzt. Professor Jens Rassweiler, Klinikdirektor der Urologie, ist stolz auf seine Mitarbeiter: „So viel Engagement unterstütze ich gerne. Ich selbst bin immer wieder im Ausland unterwegs, um unser Wissen und unsere Erfahrung an andere Ärzte weiterzugeben.“