Er macht hochauflösende Bilder, passt sich individuell an die Patient:innen an, kann große Körperregionen scannen und ist während einer OP jederzeit mobil: Loop-X, ein Bildgebungsroboter neuester Generation, ist seit dem vierten Quartal 2024 bei SLK im Einsatz.
Es sind beeindruckende Vorzüge, auf die Patient:innen und Operierende im Klinikum am Gesundbrunnen bei chirurgischen Eingriffen zukünftig nicht mehr verzichten müssen: Bilder in optimaler 3-D-Qualität, auch von großen Körperregionen, gehen einher mit einer minimierten Strahlenbelastung für Patient:innen und OP-Personal gleichermaßen. Da der Loop-X sehr flexibel positioniert werden kann und die Röntgenstrahlen intelligent bündelt, werden nur die Stellen, die wirklich durchleuchtet werden müssen, auch gescannt. Sowohl Kleinkinder als auch adipöse Patient:innen können mit dieser Bildgebung dadurch optimal untersucht und somit noch präziser operiert werden. Das Gerät wird dabei direkt aus dem Operationsfeld heraus intuitiv mit einem Touchscreen und kabellos bedient. Zudem platziert ein Roboterarm Biopsienadeln im Gehirn, Drähte oder Schrauben in der Wirbelsäule oder bei Implantaten, was die Operateure zusätzlich entlastet. Und: Zu Beginn einer Operation zeigen Laser auf der Hautoberfläche der Patient:innen genau an, wo der geplante Eingriff stattfinden soll.
Anforderungen erfüllt
Vor allem im Bereich der Unfallchirurgie, aber auch bei chirurgischen HNO-Eingriffen sowie bei neurochirurgischen Operationen kommt der neue Helfer am Standort Gesundbrunnen zukünftig zum Einsatz und ist somit interdisziplinär wertvoll einsetzbar. Prof. Wolfgang Linhart, Ärztlicher Direktor im Klinikum am Gesundbrunnen und Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, sagt: „Technische Innovationen, die im OP zum Einsatz kommen, müssen mir meine Arbeit spürbar erleichtern und dürfen nicht zu viel Platz wegnehmen, sie müssen einen nachweisbaren Nutzen für die Patientinnen und Patienten haben und sie müssen nahezu selbsterklärend zu bedienen sein. Der Loop-X erfüllt diese Anforderungen in hohem Maße, sodass ich sehr froh darüber bin, dass wir unserer Patientinnen und Patienten mit dieser Technik jetzt im Regelbetrieb bei vielen Indikationen, insbesondere im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule, mit einer sehr hohen Präzision versorgen können.“ Ein weiterer Mehrwert des neuen Bildgebungsroboters liegt darin, dass Bilder, die beispielsweise im Vorfeld mittels eines anderen Bildgebungsverfahrens erstellt wurden, mit Daten, die während der OP entstehen, abgeglichen werden. „Auch bei Eingriffen am Gehirn wird uns der Bildgebungsroboter zukünftig eine sehr wertvolle Hilfe sein und solche Eingriffe für Patientinnen und Patienten sicherer machen. Aufnahmen, die vorab gemacht wurden, können mit solchen, die während der OP entstehen, fusioniert werden „ergänzt Prof. Oliver Sakowitz, Ärztlicher Direktor des Neurochirurgischen Zentrums Ludwigsburg-Heilbronn im Klinikum am Gesundbrunnen.
FMI unterstützt
Die Hälfte der Anschaffungskosten von rund 1,8 Millionen Euro übernimmt dankenswerterweise der Förderverein für Medizinische Innovation am Klinikum am Gesundbrunnen (FMI). Dessen Vorsitzender Prof. Burkard Lippert, gleichzeitig Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen, beschreibt, warum Loop-X, der von einem großen deutschen Medizingerätehersteller, beschafft wurde, genau zu den Zielen des FMI passt: „Wir wollen zum Wohl aller Patientinnen und Patienten dafür Sorge tragen, dass das Klinikum am Gesundbrunnen auch weiterhin auf universitärem Niveau agieren kann. Der Loop-X ist ein innovatives intraoperatives Röntgengerät, welches den Operateuren während des Eingriffs die Knochenstellung oder den korrekten Sitz von Schrauben oder Implantaten in 3D-Abbildungstechnik, vergleichbar mit CT-Bildern, darstellt. Neben der hochpräzisen Operationstechnik kann dadurch ganz wesentlich die Patientensicherheit erhöht werden.“
Seit der offiziellen Inbetriebnahme im letzten Quartal des vergangenen Jahres wurde der neue Bildgebungsroboter bereits rund 45 Mal erfolgreich eingesetzt.