Um eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus von einer Influenza abgrenzen zu können, kann die Impfung gegen die Grippe ein wichtiger Baustein sein.
Heilbronn, 4. November 2020 – Gerade weil es in Deutschland, wie auch in allen weiteren EU-Ländern, noch keinen zugelassenen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 gibt, ist eine Impfung gegen die Influenza hilfreich – auch um die niedergelassenen Ärzte und damit die Abläufe in vielen Praxen zu entlasten. So kann gegebenenfalls wichtige Zeit im Umgang mit einer möglichen Coronainfektion gewonnen werden.
Risiko reduzieren
Die SLK-Kliniken orientieren sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des RKI und empfehlen die Influenza-Impfung allen Personengruppen ab 60 Jahren, Schwangeren, chronisch Erkrankten, Bewohnern von Altern- oder Pflegeheimen sowie Personen, die einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt sind, beispielsweise medizinisches Personal. Dementsprechend auch allen SLK-Mitarbeitern. Dr. Maria Martin, Leiterin des klinikeigenen Instituts für Infektionsprävention und Klinikhygiene, erläutert: „Es war noch nie so sinnvoll wie in diesem Jahr, sich impfen zu lassen.“ Zum einen schütze sich der Geimpfte selbst vor der Erkrankung, zum anderen reduziere er das Risiko, Überträger des Grippevirus zu sein. Das bedeutet: Mit jeder geimpften Person reduziert sich das Risiko der Ansteckungsgefahr für eine ganze Gruppe.
Kein Schutz vor Corona
Infektionen können besonders für Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwere Folgen haben. Anfällig für die Viren sind vor allem Personen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Übertragen wird die Grippe durch Tröpfchen, das heißt, durch Niesen, Husten oder Sprechen, aber auch sehr häufig über die Hände. Die beste Zeit für eine Grippeschutzimpfung ist von Oktober bis Januar. Wer sich impfen lassen möchte, sollte zum Zeitpunkt der Impfung keine Infektionszeichen haben. Der Influenza-Impfschutz beginnt circa zwei Wochen nach der Impfung und hält für die Dauer einer ganzen „Grippesaison“ an. Die Grippeschutzimpfung schützt allerdings nicht vor Erkältungen, anderen grippalen Infekten und auch nicht vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Bereits zur nächsten Saison können sich die Influenzaviren verändert haben und der Grippeschutz ist dann nur noch teilweise wirksam. Aus diesem Grund muss die Impfung jährlich durchgeführt werden.
Aufgrund der in diesem Jahr gestiegenen Nachfrage bei Grippeimpfungen, kann es vorkommen, dass derzeit nicht genügend Impfdosen in den Arztpraxen vorrätig sind. Bis Mitte November sollten aber weitere Dosen zur Verfügung stehen.