Ein schwer verletzter Patient kommt nach einem Autounfall in die Klinik: Ein Arm und ein Bein sind gebrochen, er atmet flach. Noch steht nicht fest, ob der junge Mann innere Blutungen hat. Jetzt heißt es schnell zu handeln. Diese Szene durften Jugendliche des Heilbronner Theodor-Heuss-Gymnasiums am Original-Schauplatz nachstellen: im Schockraum der Notaufnahme im SLK-Klinikum am Gesundbrunnen.
Einen Tag lang erhielten die Zehntklässler im Rahmen des so genannten P.A.R.T.Y-Programms unter anderem Einblick in die Intensivstation und die Physiotherapie, durften den Schockraum und einen Rettungswagen ansehen. Dabei erfuhren sie detailliert, wie Patienten nach Unfällen untersucht und behandelt werden. P.A.R.T.Y ist die Abkürzung für “Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth”. Das Präventionsprogramm kommt ursprünglich aus Kanada. Durch den Aktionstag sollen die jungen Teilnehmer hautnah erleben, welche Folgen Alkohol oder Ablenkung durch Handys am Steuer haben können. „Das Programm wird von Schülern und Lehrern außerordentlich positiv beurteilt“, freut sich Professor Wolfgang Linhart, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie.
Der 15-Jährige Thomas darf an diesem Tag den Röntgenassistent spielen, seine Klassenkameraden sind unter anderem Ärzte, Anästhesisten oder Pfleger. „Es war spannend zu sehen, wie schnell alles geht. Innerhalb von zehn Minuten muss ein schwer verletzter Patient stabilisiert sein, da läuft sogar die Stoppuhr mit. Dafür ist ein eingespieltes Team nötig“, hat er festgestellt. Er und seine Klassenkameraden sind sich sicher, dass sie vorsichtig fahren werden, wenn sie in ein, zwei Jahren Auto fahren dürfen – und auch darauf achten, bei wem sie mitfahren.
Weitere Informationen unter www.party4school.de