Onkologie,  Lungenklinik Löwenstein, 07.10.2015

Neue Behandlungsangebote für Lungenkrebspatienten in der SLK-Fachklinik Löwenstein

Immuntherapie weckt die Selbstheilungskräfte bei Krebs

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Die Abteilung Onkologie mit Palliativmedizin der Klinik Löwenstein bietet als internationales Studienzentrum alle modernen Formen der Immuntherapie zur Behandlung von Lungenkrebs an. Privatdozent Dr. med. Jürgen R. Fischer, Chefarzt der Med. Klinik II Onkologie mit Palliativmedizin der SLK-Fachklinik Löwenstein, hat bereits in den 90-Jahren die Wechselwirkung zwischen Krebs und Immunsystem erforscht. Mittlerweile ist bekannt, dass Bronchialkarzinome einen immunsuppressiven Faktor (Transforming Growth Factor beta, TGFbeta) produzieren und die hierdurch erzeugte Schwächung des Immunsystems mit verringerter Aktivität der Hormone des Immunsystems, der Zytokine, den Krankheitsverlauf negativ beeinflusst. Die jetzt neu entwickelte Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren hebt die durch den Tumor vermittelte Immunsuppression auf, so dass das „befreite“ Immunsystem den Krebs wirksam bekämpfen kann Diese Immuntherapie ist der konventionellen Chemotherapie überlegen und seit Kurzem - wenn auch momentan noch eingeschränkt - für die Behandlung des Bronchialkarzinoms zugelassen. Aktuell befinden sich verschiedene Therapieansätze in klinischen Prüfungen: Intravenös verabreichte Antikörper heben an verschiedenen „Checkpoints“ die durch den Krebs aufgebaute Blockade auf und wirken gegen den PD-1-Rezeptor (PD steht für programmed death = programmierter Zelltod), seinen Liganden, oder gegen den sog. CTL-A4-Rezeptor. Die Onkologie der Klinik Löwenstein bietet in klinischen Studien alle Formen dieser neuartigen Therapien an. Hierzu Dr. Fischer: „Wir Ärzte sammeln gerade erste Erfahrungen mit den Nebenwirkungen dieser völlig neuartigen Therapie. Bereits jetzt können wir feststellen, dass diese geringer sind als bei den meisten klassischen Chemotherapien. Zukünftig werden praktisch alle Patienten mit Bronchialkarzinom eine solche Immuntherapie erhalten können.“ Seit einiger Zeit ist ebenfalls bekannt, dass eine frühe psychoonkologische Betreuung lebensverlängernd wirkt. Es wird vermutet, dass auch hierbei immunologische Signalwege eine Rolle spielen. Dies wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse (u.a. auch von PD Dr. Fischer) belegt: Stresshormone wie Adrenalin und Cortison schwächen das Immunsystem ganz erheblich. Hierzu nochmals Dr. Fischer: „Deshalb ist es sinnvoll, die neue medikamentöse Immuntherapie durch weitere immunologisch wirksame Therapieformen zu ergänzen: Hierzu gehören Verfahren zum Stressabbau, Ernährungstherapie und komplementärmedizinische Angebote.“ jb 07.10.2015

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