Professor Jens Rassweiler, Direktor der Klinik für Urologie im Klinikum am Gesundbrunnen, ist einer der führenden Chirurgen auf seinem Gebiet. Um ihm bei mehreren Operationen zuzuschauen und um seine Techniken zu erlernen, reisten bereits vergangenes Jahr rund 50 Urologen aus der Türkei nach Heilbronn. Jetzt erweiterten knapp 80 polnische Ärzte ihr Wissen rund um die Nierensteinentfernung im Klinikum am Gesundbrunnen.
Gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Klinik für Urologie stellte Professor Rassweiler jetzt die neuesten minimal-invasiven Operationstechniken aus seinem Bereich vor: Die roboter-assistierte Prostataentfernung mit Hilfe des Da Vinci-Roboters und eine laparoskopische Teilentfernung der Niere. Beide Eingriffe erfolgten mit der sogenannten Schlüssellochmethode. „Da dieses Verfahren auch für fortgeschrittene Chirurgen eine Herausforderung darstellt, wollen wir mit einer Live-OP möglichst vielen Kollegen die Möglichkeit geben, mir über die Schulter zu schauen“, erklärte Rassweiler den Grund für den Besuch der polnischen Gäste. Dafür hatte er eigens ein Kamerateam engagiert, das die Bilder aus dem OP-Saal live in den Seminarraum sendete.
Schließlich erfolgte noch eine Nierensteinentfernung, bei der ein iPad zum Einsatz kam. Benötigt werden für diese Methode eine extradünne Kamera im Körperinneren und ein Laser zur Steinzertrümmerung. Das iPad berechnet dann mithilfe von farbigen Markern den exakten Zugangsweg für das Endoskop zur Niere. Die Daten werden über Funkverbindung an den Server geschickt und mit dem speziell in 3D aufbereiteten CT überlagert. Die Software dafür wurde am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg konzipiert. Rund 50 Mal pro Jahr operieren Rassweiler und sein Team mit der iPad-Technik an den SLK-Kliniken und der Universität Heidelberg.
Professor Jens Rassweiler ist seit 1994 Direktor der Klinik für Urologie im Klinikum am Gesundbrunnen. Für seine herausragenden medizinischen Leistungen wurde er schon mehrfach geehrt und ausgezeichnet. Unter anderem bewertete ihn das Magazin „Focus“ Anfang Juli dieses Jahres als einen der besten Urologen Deutschlands.