Weniger Strahlenbelastung, hochwertigere Untersuchungsergebnisse, präzisere und personalisierte Therapiemöglichkeiten: Die Optionen der Radiologie im Klinikum am Gesundbrunnen haben sich dank einer Neuanschaffung noch einmal verbessert.
Er könnte es nicht klarer ausdrücken: „Mit diesem System schonen wir den Körper, setzen dafür aber dem Tumor stärker zu.“ Philippe L. Pereira, Direktor des Zentrums für Radiologie, Minimal-invasive Therapien und Nuklearmedizin des SLK-Verbundes, ist begeistert von den Möglichkeiten des neu angeschafften Angiographiesystems eines führenden deutschen Medizintechnikunternehmens. Seit Ende Mai dieses Jahres profitieren Patienten der Radiologie des SLK-Verbundes von dessen vielfältigen Vorteilen. Als Teil des Tumorzentrums Heilbronn-Franken ist die Radiologie mit ihrer nachgewiesenen Expertise im Bereich der interventionellen Onkologie prädestiniert für den Einsatz dieser neuen Technik.
Effektiver gegen den Krebs
Die interventionelle Radiologie bildet neben den klassischen Methoden, wie Operation, Chemotherapie und Bestrahlung, ein immer bedeutenderes Standbein – „die vierte Säule“ – bei der Bekämpfung von Krebs ab. Hierbei wird durch bildgebende Verfahren betroffenes Tumorgewebe über einen minimal-invasiven Eingriff gezielt behandelt. Die Installation des neuen 3D-Angiographiesystems macht es möglich, bösartiges Tumorgewebe jetzt noch effektiver und lokaler zu behandeln. Parallel zu diesen Fortschritten wird weniger Kontrastmittel gespritzt und die Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeitende um über 50 Prozent im Vergleich zu bisher angewandten Systemen reduziert. Zudem entstehen sehr hochwertige dreidimensionale Bilder der untersuchten Körperbereiche. Dadurch ist es in der Folge wiederum möglich, OP-Instrumente sehr präzise zu platzieren und umliegendes Gewebe zu verschonen. „Wir treffen den Tumor noch besser als zuvor“, bringt es Prof. Pereira auf den Punkt und ergänzt: „Mit dem neuen System sind wir in der Lage 20 bis 100 mal mehr Medikamente an entscheidender Stelle zu platzieren und damit dem Tumor viel stärker zu schaden.“ Darüber hinaus ist dank der neuen Technik eine verbesserte Kontrolle während der Dauer der Krebsbehandlung möglich.
Mit der Neuanschaffung investiert der SLK-Verbund wiederholt in seine medizintechnische Ausstattung zugunsten krebskranker Patienten und setzt damit auch international eine Benchmark, denn: Neben einem Uniklinikum in Norddeutschland, ist das SLK-Klinikum am Gesundbrunnen derzeit weltweit das einzige Krankenhaus, welches die neu entwickelte Technologie regelhaft einsetzt.
Gut zu wissen:
Das Tumorzentrum Heilbronn-Franken im SLK-Klinikum am Gesundbrunnen wurde 2021 als Zentrum für Interventionelle Onkologie als erstes Deutsches Zentrum nach den internationalen Qualitätsstandards des „International Accreditation System for Interventional Oncology Services“ (IASIOS) zertifiziert. Eine weitere wichtige internationale Anerkennung zeigt sich in der Zertifizierung des European Board of Interventional Radiology (EBIR).