Dr. Thomas Jendges sprach den SLK-Mitarbeiterinnen Rebecca Prieto, Sabrina Ebel und Melanie Rösner (v.l.n.r.) seine Anerkennung für deren Einsatz als DKMS-Spenderinnen aus.

SLK-Kliniken Heilbronn GmbH, 08.05.2015

SLK-Mitarbeiterinnen retten Leben durch Stammzellenspende

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Alle 16 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose Blutkrebs. Viele benötigen zum Überleben eine Stammzellenspende, finden jedoch keinen passenden Spender. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert potenzielle Spender und hilft, für möglichst jeden suchenden Patienten einen passenden Spender zu finden. Auch viele Mitarbeiter der SLK-Kliniken haben sich bereits bei der DKMS registrieren lassen. Drei der Mitarbeiterinnen haben sogar schon Stammzellen gespendet und konnten damit Betroffenen eine Chance auf ein neues Leben schenken. Ein Einsatz, für den sich SLK-Geschäftsführer Dr. Thomas Jendges jetzt mit Blumen bei den Mitarbeiterinnen bedankte: „Ich möchte Ihnen meine Anerkennung für Ihr Engagement aussprechen. Jeder potenzielle Spender ist auch ein potenzieller Lebensretter. Als sozial verantwortliches Unternehmen begrüßen wir es ausdrücklich, wenn sich unsere Mitarbeiter persönlich engagieren und unterstützen sie dabei.“

Melanie Rösner arbeitet im Patientenmanagement im Klinikum am Plattenwald. Die 33-Jährige hatte sich bereits mit 19 Jahren typisieren lassen. „Als ich dann fast 14 Jahre später einen Brief der DKMS erhalten habe, hatte ich schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass ich einmal Spenderin sein könnte und war sehr aufgeregt“, beschreibt sie das Gefühl, das sie beim Öffnen des Briefes überkam. Es folgten mehrere Blutabnahmen, ein Besuch in einem Kölner Krankenhaus und als alle Faktoren stimmten, musste sie Medikamente einnehmen, die eine Vermehrung der Stammzellen anregten. „Dass deren Anzahl zunimmt, macht sich durch starke Knochenschmerzen, vor allem im Beckenknochen, bemerkbar“, erinnert sich die zweifache Mutter.

An „grippeartige Symptome“ kann sich auch Rebecca Prieto gut erinnern. „Die Schmerzen sind zwar unangenehm, aber auszuhalten. Wenn ich daran denke, was die Betroffenen durchmachen müssen, kommt es mir nicht in den Sinn, mich deswegen zu beschweren“, sagt die 20-Jährige. Bereits ein knappes Jahr nach ihrer Typisierung saß auch sie in Köln und spendete Ende 2014 ihre Stammzellen. „Ich weiß bereits, dass meine Spende an einen zweijährigen Jungen in Frankreich ging und möchte seine Eltern kontaktieren, sobald die Frist abgelaufen ist“, erzählt die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Erst in drei Jahren ist es soweit. Dann ist es sowohl Spender als auch Empfänger erlaubt, Kontakt zum jeweils anderen aufzunehmen.

Die Stammzellenspende von Sabrina Ebel, Bereichsleiterin der Unfallchirurgie im Klinikum am Gesundbrunnen, liegt bereits sieben Jahre zurück. Sie pflegt noch immer eine Brieffreundschaft zu einer 50-jährigen Frau aus Detroit. „Bei einer Typisierungsaktion Anfang 2007 in Heilbronn war ich damals als Krankenschwester dabei und habe den Menschen Blut abgenommen“, erinnert sie sich an den ersten Kontakt mit der DKMS. Spontan entschied sie, sich ebenfalls in die Spenderkartei aufnehmen zu lassen. Als es dann ein halbes Jahr später zur Stammzellenentnahme kommt, steht der Kurier der DKMS schon parat. Innerhalb von nur wenigen Stunden, muss das gefilterte Blut in die USA.

Auch Melanie Rösners Stammzellen gingen in die Vereinigten Staaten. Sie musste gleich zweimal spenden, weil der Patient einen Rückfall erlitten hat. „Da bangt man natürlich dann schon mit, ob es dieses Mal klappt“, erzählt sie. Eine verständliche Befürchtung, denn immer noch findet jeder fünfte Patient keinen passenden Spender. Für eine erfolgreiche Transplantation ist nicht die Blutgruppe ausschlaggebend. Wichtig ist, dass die Gewebemerkmale des Stammzellspenders nahezu vollständig mit denen des Patienten übereinstimmen.

Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Übereinstimmung liegt zwischen 1:20.000 und 1: mehreren Millionen. Obwohl in der DKMS als weltweit größter Datei inzwischen bereits mehr als 3,8 Millionen Menschen in Deutschland als potenzielle Stammzellspender registriert sind, kann für viele Patienten noch immer kein „genetischer Zwilling“ gefunden werden. In die Datei aufnehmen lassen kann sich grundsätzlich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 18 und 55 Jahren.

Infos zur Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS):
Jedes Jahr erkranken mehr als 917.000 Menschen weltweit an Blutkrebs. Die lebensbedrohliche Diagnose kann jeden überall auf der Welt treffen. Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH sucht und vermittelt Stammzellspender für Menschen mit Blutkrebs und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Mit weltweit insgesamt 5,2 Millionen Registrierten und mehr als 48.000 ermöglichten Stammzelltransplantationen ist sie der weltweit größte Stammzellspenderdateien-Verbund.
Weitere Informationen unter www.dkms.de

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