Am 3. März ist „Welttag des Hörens“ – dieses Mal unter dem Motto: „#ICH GeHÖRE daZU“. Die HNO-Abteilung im Klinikum am Gesundbrunnen setzt Maßstäbe beim Wiedererlangen des Gehörs von Schwerhörigen oder Ertaubten.
Mehr als elf Millionen Menschen in Deutschland sind schwerhörig. Besonders ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Hörleistung messbar ab. In einer Welt, die immer schneller und vernetzter ist, spielen Kommunikation und Interaktion jedoch eine entscheidende Rolle. Dazu ist ein gutes Gehör eine Grundvoraussetzung. Schwerhörig zu sein ist ein wesentlicher Risikofaktor für Demenz, Depressionen und einen Rückzug aus dem sozialen Leben. In der HNO-Klinik im Klinikum am Gesundbrunnen werden hochgradig schwerhörige und ertaubte Patienten auf höchstem Niveau versorgt. „Wir wollen für die Menschen da sein, die mit einem normalen Hörgerät nicht mehr versorgt werden können. Wir beraten und behandeln sie und betreuen sie auch in der Nachsorge“, erklärt Klinikdirektor Prof. Burkard M. Lippert.
Gehör zurückbringen, Sprechen verstehen
Wenn normale Hörgeräte nicht mehr ausreichen, kommt das Cochlea-Implantat (CI) ins Spiel. Dabei wird in einer Operation eine Elektrode mittels mikrochirurgischer Technik in die Hörschnecke des Innenohres eingeführt und kann so das Gehör wieder zurückbringen. Im Rahmen der anschließenden Rehabilitation lernen die Patienten dann wieder Sprache zu verstehen. Als eines der ersten Zentren in Deutschland wurde die Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen als „CI-versorgende Einrichtung“ für Kinder und Erwachsene erstmals 2021 zertifiziert und bestätigte dieses Gütesiegel im Januar 2023.
Neben modernster Technik zur Diagnostik und Behandlung steht ein spezialisiertes Team von Experten den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite. Prof. Annette Limberger, Fachärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie (Stimm-, Sprach- und kindliche Hörstörungen), die bis 2022 Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Audiologie war und als Dozentin für Audiologie und Akustik an der Hochschule Aalen tätig ist, sagt: „Für uns ist es wichtig, erwachsenen Schwerhörigen wieder eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und für taub geborene oder hochgradig schwerhörige Kinder die Voraussetzungen für einen normalen Spracherwerb herzustellen. Dabei ist die Cochlea-Implantat-Versorgung ein Segen.“
Gut zu wissen
Der „Welttag des Hörens“ findet zum 13. Mal statt und wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Ziel ist es unter anderem, auch mit der Stigmatisierung durch Hörgeräte oder einem Schamgefühl bei Betroffenen aufzuräumen. Er ist ein gemeinsamer Aktionstag der WHO sowie des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI) und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach.