Der Weg in den Kreißsaal

Bei Fragen und Unsicherheiten oder Beschwerden begeben Sie sich ab der 20+0 Schwangerschaftswoche bitte in den Kreißsaal im Gebäudeteil
D Ebene 5.

Dort werden sie in Empfang genommen und entsprechend Ihrer Situation begleitet und über das notwendige Vorgehen informiert.

Die Hebammen am Gesundbrunnen arbeiten in einem Drei-Schicht-System. Vormittags, Nachmittags, in der Nacht sind jeweils 3 Hebammen im Dienst.

Begleitung

Bereits während Ihrer Schwangerschaft werden Sie sich für einen Geburtspartner entschieden haben. Häufig ist dies der werdende Vater.

Eine Schwangerschaft und die Geburt des eigenen Kindes mit zu erleben ist auch für werdende Väter eine sehr emotionale Herausforderung und nicht jeder Vater weiß für sich sofort, ob er während der gesamten Geburt die Stütze sein kann, die er sich für seine Partnerin wünscht. Auf Ihren Wunsch hin, kann Sie auch ein anderer Ihnen nahestehender Mensch während der Geburtsarbeit begleiten.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir um ganz auf Sie und Ihren Geburtspartner eingehen zu können, nur eine anwesende Begleitperson im Kreißsaal erlauben können.

Phasen der Geburt

Erste Phase - Eröffnungsperiode

Bereits während der Schwangerschaft werden Sie vereinzelt eine Anspannung der Gebärmutter wahrgenommen haben, vielleicht auch begleitet von Menstruationsschmerz ähnlichem Ziehen.

Sollte dieses Ziehen regelmäßig und belastend werden, so stellen Sie sich bitte im Kreißsaal einer Hebamme vor.

Sobald regelmäßige Muskelkontraktionen der Gebärmutter, Wehen, begonnen haben den Geburtsweg zu verändern, den Muttermund zu weiten, befinden Sie sich in der ersten Phase der Geburt, der Eröffnungsperiode.

Die Geburtsarbeit hat begonnen und der Muttermund wird sich in etwa 10cm weiten, um es Ihrem Kind zu ermöglichen, tiefer in Ihr Becken treten zu können. Diese Phase wird zumeist mehrere Stunden der Geduld und Kraft von Ihnen erfordern. Ihr Geburtspartner kann Sie in dieser Zeit mit Massagen unterstützen. Wir begleiten Sie in Ihrer konzentrierten Atmung und zeigen Ihnen Möglichkeiten auf, die Ihnen diese Phase erleichtern können, wie ein entspannendes Bad, nutzen Aromatherapie, Homöopathie, Anthroposophie und bei Bedarf Schmerzmittel oder eine PDA.

Um zu ermitteln, wie sich die Wehentätigkeit auf die Durchblutung Ihres Kindes auswirkt, wird während der Geburtsphasen wiederholt eine CTG-Kontrolle unterschiedlicher Dauer genutzt werden.

Zweite Phase – Austreibungsperiode

Mit dem vollständig eröffnetem Muttermund wird Ihr Kind mit Hilfe der Wehenkraft in Ihrem Becken tiefer treten.

Mit zunehmender Tiefe im Becken, werden Sie den Druck nach unten deutlicher spüren und ab einem bestimmten Punkt den Drang verspüren, Ihr Kind hinaus schieben zu wollen.

Äußeres Betrachten sowie eine vaginale Untersuchung unterstützen Sie im wehensynchronem Mitschieben oder etwaigem Veratmen.

Geburtsförderliche Positionen werden mit Ihnen in jeder Phase besprochen.

Positionen können sein im Stehen, im Knien, in Seitenlage, Vier-Füßler-Stand, hockend unter zur Hilfenahme des Geburtsbettes, einer Gebärmatte sowie eines klassischen Gebärhockers.

Sobal Ihr Kind geboren und bei Wohlbefinden ist, nehmen Sie sich Ihr Kind auf die Haut Ihrer Brust und kommen im Moment an. Nach einer Weile werden Sie bestärkt werden, als Mutter oder als Vater die Nabelschnur selbstständig zu durchtrennen.

Dritte Phase – Plazentaperiode

Binnen einiger Minuten nach der Geburt werden Sie erneut ein einsetzendes Ziehen der Gebärmutter oder auch Druck in der Scheide wahrnehmen. Dies ist der Moment für die Geburt der Plazenta, in der Sie erneut aufgefordert werden, wehensynchron leicht mitzuschieben.

Ihre Hebamme und Ihr Arzt betrachten nun Ihre Plazenta auf Vollständigkeit. Danach werden Damm und Scheide betrachtet, um Geburtsverletzungen auszuschließen und bei Vorhandensein in örtlicher Betäubung zu nähen.

Sollte Ihre Plazenta sich nach dem gezielten Einsatz von Akupunktur, Homöopathie, Medikamenten nicht lösen, werden Sie eine Kurznarkose erhalten, damit Ihr Frauenarzt eine dann notwendige Ausschabung vollziehen kann.

Nun ist Zeit zum Staunen, Bewundern, Stillen.

Sie verbleiben nach der Geburt für 2 Stunden im Kreißsaal, bevor wir Sie und Ihr Kind auf die Wochenbettstation begleiten. In dieser Zeit findet die Kreislaufsituation sowie die Erholung von Mutter und Kind unsere Aufmerksamkeit. Ihr Kind erhält seine erste Untersuchung (U1) und wir ermitteln das Gewicht, die Länge und den Kopfumfang Ihres Kindes. Sie finden Unterstützung im Stillbeginn und wir beantworten Ihre Fragen zur Geburt.

Sollte Ihr Kind nach der Geburt Unterstützung in seiner Atemfunktion oder Kreislaufsituation erhalten müssen, wird ein Team der Kinderklinik direkt zu Ihrem Kind in den Kreißsaal gerufen werden.

Bei Erforderlichkeit einer Verlegung Ihres Kindes auf die Mutter-Kind-Station der Kinderklinik oder auf die Neugeborenen-Intensivstation wird der zuständige Kinderarzt dies mit Ihnen besprechen.

Ambulante Geburt

Sollten Sie sich für eine ambulante Geburt entschieden haben, verbleiben Sie 6 Stunden nach der Geburt in der Klinik. Sie sollten eine Hebamme für die Begleitung im Wochenbett nach ambulanter Geburt haben, sowie einen Kinderarzt, der die zweite Neugeborenenuntersuchung (U2) bei Ihrem Kind in der ersten Lebenswoche sowie den Stoffwechseltest vornimmt.

Schmerzbegleitung

Bewusstes Entspannen, erlernte Atemtechniken und Bewegung sind selbstständige Möglichkeiten der Geburtsarbeit zu begegnen. Sitzen und kreisende Bewegungen auf dem Gymnastikball, stehen und greifen am Gebärseil, sanfte Massagen Ihres Geburtspartners, warmes Duschen und Entspannungsbäder mit Aromaölen eine weitere Unterstützung.

Entsprechend des Geburtsfortschritts und der Intensität Ihrer Beschwerden, besprechen wir mit Ihnen weitere Möglichkeiten der Homöopathie und Anthroposophie. So wie auch die Begleitung durch krampflösende und schmerzdämpfende Medikamente.

Eine effektive Methode, auch starke Geburtsschmerzen während der Eröffnungsperiode zu lindern, stellt die kontinuierliche Epiduralanästhesie (PDA) dar. Diese steht Ihnen durch die Abteilung der Anästhesie rund um die Uhr zur Verfügung.

Eine ausführliche Aufklärung unter der Geburt ist häufig schwierig. Deshalb bietet Ihnen das Zentrum für Anästhesie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie (ZAINS) an, sich bei individuellen Fragen vorgeburtlich direkt in der Anästhesie-Sprechstunde vorzustellen.

Kontakt

Ambulanter geburtshilflicher Bereich
Tel.: 07131 49-34600
termine.schwangerenambulanz.gyn@slk-kliniken.de

Anästhesie-Ambulanz


Sprechzeiten
7:45 - 16:00 Uhr

Tel.: 07131 49-30010
 

Gynäkologie und Geburtshilfe im Überblick