Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie
Fachklinik Löwenstein

Gut bekannt ist, dass Raucher ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lungenkrebs haben. Eine frühzeitige Erkennung bietet dabei die besten Heilungschancen.

Die Leitlinie zum Lungenkrebs-Screening der Deutsche n Krebsgesellschaft (DKG) deckt dafür  Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms ab. Sie empfiehlt in Anbetracht der hohen Sterblichkeit von Lungenkrebs nun die Früherkennung aufgrund der vorliegenden Daten und der darauf beruhenden Nutzen-Risiko-Bewertung für eine definierte Risikogruppe als „Kann-Empfehlung“ mittels eines CT-basierten Screenings unter bestimmten Qualitätsbedingungen.

Wir möchten darum mit dem Aufbau eines Lungenkrebsscreening-Programmes beginnen, auch um das Bewusstsein der Raucher und von Risikopatienten für diese Problematik zu schärfen und sie zu regelmäßigen Untersuchungen zu animieren. Da derzeit das Screening für Lungenkrebs mittels niedrig-dosis CT nach deutschem Strahlenschutzgesetz noch nicht erlaubt ist, kann diese Untersuchung derzeit aber nur symptomatische Patienten angeboten werden.

Patienten mit entsprechendem Risikoprofil wird natürlich empfohlen, zunächst das Rauchen einzustellen. Sollte zusätzlich der Wunsch zur Untersuchung bestehen, sollte diese zunächst bei einem der Kooperationspartner (Link) stattfinden. Bei gegebenenfalls vorhandener Symptomatik erfolgt dann die Indikationsstellung zur weiteren Diagnostik. Erst bei auffälligen Befunden erfolgt die Vorstellung in einem Lungenkrebszentrum.

Bei folgenden Patientengruppen besteht ein erhöhtes Lungenkrebs - Risiko:

• Asymptomatische Raucher im Alter zwischen 55 – 74 Jahren und einer Raucheranamnese von > 30 Packungsjahren und weniger als 15 Jahren Nikotinkarenz
• Asymptomatische Raucher im Alter mehr als 50 Jahren und einer Raucheranamnese von 20 Packungsjahren und einem der folgenden zusätzlichen Risikofaktoren:
  • Z.n. Lungenkarzinom
  • Positive Familienanamnese für ein Lungenkarzinom
  • Z.n. HNO-Malignom
  • Z.n. Lymphomerkrankung
  • Asbestexposition
  • COPD
  • Lungenfibrose

Diesen Patienten sollte ein jährliches Lungenkrebsscreening mittels Niedrig-Dosis CT angeboten werden.

Eine der wesentlichen Rahmenbedingungen der zuvor genannten Leitlinie ist es, dass die Bewertung der pathologischen Befunde durch ein multidisziplinäres Behandlungsteam unter Beteiligung von Fachärzten für Radiologie, Pneumologie, Thoraxchirurgie, Onkologie und Strahlentherapie, aber idealerweise in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum der DKG stattfinden soll.

Nach deutscher Strahlenschutzverordnung ist die vorsorgliche Computertomographie ( CT ) bei asymptomatischen Risikopatienten jedoch derzeit noch keine Indikation für eine Niedrigdosis-CT-Untersuchung. Eine Klärung des Sachverhaltes wird derzeit im GBA (Gemeinsamer Bundesausschluss) geprüft.