Die Behandlung des Prostatakarzinoms stellt ein wichtiges Highlight der Klinik dar. Die Klinik für Urologie bietet das gesamte Behandlungsspektrum dieses Krankheitsbildes an. Dies reicht von der schonenden und in Europa nur an einzelnen Zentren durchgeführten (Roboter-assistierten) laparoskopischen radikalen Prostatektomie (siehe Schlüssellochchirurgie) über die lokale Applikation einer Strahlendosis durch das Einpflanzen kleiner strahlender Jodteilchen (Jodseed-Brachytherapie) über den Damm bis hin zur Durchführung der Hormon- oder Chemotherapie beim metastasierten Prostatakrebs. Dies ermöglicht, abhängig vom Tumorstadium, dem Alter des Patienten und dessen Allgemeinzustand, das für ihn passende und effektivste Verfahren zur Behandlung des Prostatakrebs auszuwählen.
Seit Juni 2009 ist das Prostatakarzinomzentrum Heilbronn-Franken durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert.
Die Harnleiterabgangsenge, die normalerweise durch einen Flankenschnitt offen therapiert wird, behandeln wir mittels Nierenbeckenplastik durch einen laparoskopischen Zugang (Schlüsselloch-Chirurgie). Auch hier entfällt der offene Flankenschnitt. Durch sehr dünne Instrumente (SMART-Technik) kann diese Operation in unserem Haus über Schnitte durchgeführt werden, die nur wenige Millimeter lang sind.
Bei dem Krankheitsbild der Penisverkrümmung aufgrund von plaqueartigen Veränderungen des Schwellkörpers wird in der klinik für Urologie als einem der wenigen Zentren in Deutschland die Behandlung mit Stoßwellen (ESWT) durchgeführt. Unsere Ergebnisse haben bisher ein Ansprechen dieser neuen Therapieform bei ca. 60 bis 70 % der Patienten ergeben, wobei in etwa 30 % der Fälle die Penisverkrümmung sogar vollständig verschwindet. Allerdings wird dieses Verfahren derzeit nicht routinemäßig von den Krankenkassen übernommen. Ein besonderer Antrag ist erforderlich, bei dessen Stellung wir Sie unterstützen.