Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Anästhesie beantworten wir auf dieser Seite
Durch die Narkose werden neben dem Bewusstsein und der Schmerzempfindung auch die sogenannten Schutzreflexe (z.B. Husten-, Schluckreflex) ausgeschaltet. Es besteht daher die Gefahr, dass Mageninhalt in den Rachen gelangt, eingeatmet wird und zu einer schweren Lungenentzündung führt. Die Gefahr ist umso höher, je größer der Mageninhalt ist, d.h. je kürzer die letzte Nahrungsaufnahme zurückliegt. Ein erhöhtes Risiko haben auch Schwangere, Übergewichtige und Patienten mit häufigem Sodbrennen.
Die zur Anästhesie verwendeten Medikamente ermöglichen ein rasches und angenehmes Einschlafen. Bei der Verabreichung der Medikamente über den Infusionsschlauch erlischt das Bewusstsein innerhalb einer Minute.
Nachdem Sie eingeschlafen sind, überprüft der Anästhesist regelmäßig neben allen lebenswichtigen Organfunktionen auch die Narkosetiefe. Mit Hilfe moderner Überwachungsmethoden der Hirnströme und den heute verfügbaren Medikamenten kann die Anästhesietiefe zuverlässig gemessen und reguliert werden. Sogenannte intraoperative Wachheit ist extrem selten, vor allem außerhalb bestimmter Risikogruppen. Sie brauchen sich daher keine Sorgen zu machen, dass Sie während eines Eingriffes wach werden.
Schmerzen nach einer Operation sind nicht immer vollständig zu vermeiden, sie können aber zuverlässig auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Der Bedarf an Schmerzmitteln und das zur Verfügung stehende Schmerztherapieverfahren hängen vor allem von der durchgeführten Operation ab. Um Ihnen die Zeit nach dem Aufwachen so angenehm wie möglich zu machen, wird bereits während des Eingriffes eine Dosis der entsprechenden Medikamente auf den erwarteten Bedarf abgestimmt verabreicht. Nach Ende der Operation kann die Schmerzbehandlung nach Ihrem individuellen Bedarf angepasst werden. Die Anwendung von Schmerzkathetern oder von Schmerzpumpen, die der Patient selber steuern kann, unterstützt die Schmerzbehandlung. Bereits beim Narkoseaufklärungsgespräch werden wir mit Ihnen über Möglichkeiten der Schmerztherapie für Ihren Fall sprechen.
Die heute durchgeführten Anästhesien sind so sicher wie nie zuvor. Diese Tatsache basiert zum einen auf der stetigen Weiterentwicklung der Medikamente, sowie der verbesserten Überwachungsmöglichkeiten der Vitalfunktionen des Patienten und der Ausbildung der beteiligten Ärzte und Fachpflegekräfte. Dennoch können auch heute in seltenen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. Das Risiko hierfür wird vor allem von Begleiterkrankungen und der durchgeführten Operation bestimmt, weniger von der Anästhesie selbst. Für körperlich belastbare Patienten, die sich einem begrenzten Eingriff unterziehen müssen, ist das Risiko sehr gering.
Übelkeit und Erbrechen waren früher nahezu unvermeidbare Folgen jeder Anästhesie. Die heute verwendeten, modernen Medikamente lösen die unangenehmen Nebenwirkungen wesentlich seltener aus, einige sind sogar zu ihrer Behandlung geeignet. Dennoch können wir leider keine Gewähr für eine Aufwachphase ohne Übelkeit geben. Die Häufigkeit und Ausprägung hängen von der individuellen Veranlagung, aber auch der durchgeführten Operation ab. Bei bekannter Veranlagung können wir jedoch entsprechend vorbeugende Maßnahmen anwenden.
Die frühzeitige Zufuhr von Flüssigkeit und fester Nahrung nach einer Vollnarkose kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Unter Überwachung können Sie im Aufwachraum bereits schluckweise trinken. Mit der Aufnahme fester Nahrung empfehlen wir hingegen länger zu warten (bis 6h). Nach Operationen an den Bauchorganen, insbesondere am Darm, kann ein anderes Vorgehen notwendig sein.
Der Einsatz einer Regionalanästhesie bei verschiedenen Operationen basiert auf Erfahrungswerten. Normalerweise reicht die Wirkdauer einer Regionalanästhesie für die Zeit der Operation aus. Sollte es unerwartet zu einer Verlängerung der Operation kommen, können bei Bedarf jederzeit über angelegte Katheter weitere Gaben der Medikamtente erfolgen oder ein Übergang zur Allgemeinanästhesie hergestellt werden.
Alle für die Regionalanästhesie verwendeten Materialien und Medikamente wurden speziell im Hinblick darauf entwickelt, das Risiko einer Nervenschädigung möglichst auszuschließen. Zusätzliche Sicherheit wird durch ultraschallgesteuerte Punktionstechniken erreicht. Bleibende Nervenschäden sind daher extrem selten.