Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Blutspende
Auf die Spende müssen sie sich wie folgt vorbereiten:
Vor jeder Spende wird Ihre Spendetauglichkeit festgestellt – sowohl im Hinblick auf Ihre eigene gesundheitliche Verfassung, als auch auf eine mögliche Gefährdung der potenziellen Empfängerinnen und Empfänger des Blutes oder seiner Bestandteile.
Neben der Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustandes (Puls-, Temperatur- und Blutdruckmessung, Körpergewicht) werden unsere Ärtze Ihnen noch eine Reihe von Fragen stellen, z. B. nach bestimmten Erkrankungen, Infektionen, Reisen usw. in der Vergangenheit. Ihnen wird vor der eigentlichen Blutspende ein kleiner Tropfen Blut aus der Fingerkuppe zur Bestimmung des Blutfarbstoffs entnommen, um eine Blutarmut ausschließen zu können. Erst wenn dieser so genannte ,"Hb-Test" in Ordnung ist und aus ärztlicher Sicht auch sonst nichts gegen eine Spende spricht, wird mit der Blutentnahme begonnen.
Sollte der ärztliche Check vor der Spende ergeben, dass Ihr Gesundheitszustand zur Zeit eine Spende nicht zulässt, wird Ihnen das erläutert und ggf. ein späterer Spendetermin vereinbart.
Bevor Ihre Spende zur weiteren Verwendung freigegeben wird, untersucht das Labor Ihr Blut auf Hinweise einer Infektionskrankheit wie Hepatitis B und C sowie HIV (Aids). Das gibt sowohl Ihnen als auch dem Empfänger Sicherheit. Weichen die Laborergebnisse von der Norm ab, werden Sie von unseren Ärzten persönlich informiert. Die Daten unterliegen grundsätzlich der ärztlichen Schweigepflicht und dem gesetzlich vorgeschriebenen Datenschutz.
Ein Hinweis: Eine Blutspende ist allerdings kein Ersatz für einen Aids-Test, denn mit einem fraglichen Risiko werden Patienten gefährdet. Wo Sie sich anonym und kostenlos beraten bzw. testen lassen können, erfahren Sie z. B. unter www.aidsberatung.de.
Aus jeder Vollblutspende werden 1 Erythrozytenkonzentrat ( = rote Blutkörperchen) und 1 Plasma (= Blutflüssigkeit) hergestellt. Die Roten Blutzellen können bei 4°C plus/minus 2 °C 43 Tage gelagert werden. Blutplasma bei -30 °C sogar 2 Jahre. Optimalerweise bekommt jeder Patient nur die Blutbestandteile, die er dringend benötigt.
Gesunde Erwachsene verkraften das Spenden von Blut in der Regel problemlos. Sie liegen beim Spenden entspannt auf dem Rücken und legen den Arm zur Seite. Hinschauen müssen Sie nur, wenn Sie wollen.
NEIN. Die gespendete Menge gleicht der Körper schnell wieder aus. Das fehlende Blutplasma wird durch viel Trinken nach der Spende innerhalb eines Tages wieder aufgefüllt. Bei den roten Blutkörperchen dauert es ca. 3 bis 4 Wochen.
Eine verbindliche Verpflichtung zur Spende gibt es nicht. Sie können jederzeit ihre Meinung ändern und sich gegen eine Spende entscheiden oder sich während des Spendeverfahrens selbst ausschließen oder zurücktreten.
Allerdings verpflichtet sich der Spender:
Es darf nicht gleichzeitig an verschiedenen Spendediensten Blut oder Plasma gespendet werden.
Auch wenn Sie grundsätzlich als Spenderin oder Spender geeignet sind, kann es sein, dass Sie eine bestimmte Zeit nicht Spenden können, um jegliches Risiko für die eigene Gesundheit oder eine Gefährdung der Empfängerinnen und Empfänger auszuschließen.
Rückstellunggründe können sein:
* Bitte Rücksprache mit Blutbank halten. Es erspart Ihnen vielleicht eine unnötigen Besuch und damit verbunden Ärger.
Sie sollten nur in einer Blutspendeeinrichtung spenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Mindestabstände zwischen den Spenden eingehalten werden.
Männer dürfen bis zu 6x jährlich Blutspenden, Frauen bis zu 4x jährlich.
Nach Akupunkturbehandlungen - sofern diese nicht nachweislich steril durchgeführt wurden - Piercings und Tätowierungen erfolgt ein Ausschluss von vier Monaten. Zum eigenen Schutz sollten Sie sich nur in hygienisch einwandfreien Studios behandeln lassen.
Bei einigen chronischen Erkrankungen und ständigen Arzneimittelbehandlungen kann eine Spende dauerhaft unmöglich sein. Auch wer zu einer Personengruppe gehört, die statistisch häufiger von HIV und Hepatitis betroffen ist, darf nicht spenden.
Diese Ausschlusskriterien sind zur Sicherheit erlassen worden, um auch allerkleinste Risiken auszuschließen. Von Betroffenen werden die Regelungen allerdings zum Teil als diskriminierend verstanden. Und zwar, weil nicht individuell ein persönliches Risikoverhalten abgefragt wird, sondern Menschen z. B. allein wegen ihrer Herkunft oder sexuellen Orientierung ausgeschlossen werden. Zur Sicherheit der Blutprodukte ist dies jedoch international vereinbart worden.
Übrigens: Raucherinnen bzw. Raucher dürfen spenden.
Die Blutzellen: Zu den Blutzellen gehören die roten Blutkörperchen oder Erythrozyten, die weißen Blutkörperchen oder Leukozyten sowie die Blutplättchen oder Thrombozyten.
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bilden die größte Gruppe der Blutzellen.
Ein Kubikmillimeter Blut enthält rund 5 Millionen rote Blutkörperchen. Ihre Farbe haben sie aufgrund des hohen Eisenanteils. Die runden, in der Mitte eingedellten Scheiben können sich leicht verformen und in jedes noch so kleine Blutgefäß zwängen. Sie versorgen den Körper mit Sauerstoff und entsorgen das Abfallprodukt Kohlenstoff wieder über die Lunge.
4.000 bis 10.000 weiße Blutkörperchen (Leukozyten) enthält 1 Kubikmillimeter Blut eines Erwachsenen. Sie sind nicht nur im Blut, sondern auch im Gewebe zu finden. Die Leukozyten gehören zur "Körperpolizei", zum Abwehrsystem unseres Körpers. Ihre Hauptaufgabe ist das Erkennen von eigenen Stoffen und Fremdsubstanzen. Sie machen Krankheitserreger wie Bakterien und Viren unschädlich.
Die kleinste Gruppe fester Blutbestandteile sind die Blutplättchen (Thrombozyten). Auf 1 Kubikmillimeter Blut kommen 150.000 bis 400.000 Blutplättchen. Sie sorgen dafür, kleine Risse in den Gefäßwänden schnell zu verschließen und Wunden wie ein Pflaster zu verkleben.
Produktionsstätte: Hergestellt werden die Blutzellen vor allem im Knochenmark, eines der aktivsten und größten menschlichen Organe. Die Zellen reifen hier über verschiedene Zwischenstufen aus den Blutstammzellen heran.
Gut die Hälfte des Blutes (55 %) ist eine klare, gelbliche Flüssigkeit: das Plasma. Die restlichen 45 % sind feste Bestandteile, die Blutzellen. Das Plasma selber besteht zu 91 % aus Wasser. 9 % sind Nährstoffe, Hormone, Mineralien und mindestens 120 verschiedene Eiweißstoffe (Proteine), die z. B. zur Blutgerinnung und Abwehr von Infektionen lebenswichtig sind.
Aus mehr als einem Viertel der Proteine können lebensrettende Medikamente hergestellt werden.
Das Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff, der den roten Blutkörperchen seine Farbe verleiht. Die wichtigste Funktion des Hämoglobins ist der Transport von Sauerstoff, den er in der Lunge aufnimmt und durch die Blutgefäße transportiert. Auf dem Rückweg sorgt er für den Abtransport des Kohlendioxids, das schließlich über die Lunge wieder ausgeatmet wird. Das Hämoglobin ist ein sehr großes Protein, dessen Bindungsfähigkeit für Sauerstoff durch ein zentrales Eisenatom gewährleistet ist.
Wenn die Hämoglobin-Werte im Blut zu niedrig sind, kann der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Er reagiert mit typischen Symptomen einer Anämie wie Müdigkeit, Schwäche oder Schwindel.
Richtwerte für die Blutspende
Fleisch und Leber von Kalb, Rind und Schwein sind die wichtigsten Eisenlieferanten in unsere Nahrung. Es gibt bestimmte Gemüse, die recht gute Quellen für Eisen sind: Karotten, Kartoffeln, Rote Bete, Kürbis, Brokkoli, Tomaten, Blumenkohl, Kohl und vor allem Sauerkraut. Daher braucht auch der Vegetarier keinen Eisenmangel zu entwickeln. Pflanzliches Eiweiß und Vitamin-C-reiche Getränke bzw. Obst und Gemüse verbessern den Ausnutzungsgrad des Eisens aus der Nahrung entscheidend.
Tipps für eine eisenreiche Ernährung
Jeder Mensch hat "sein" eigenes Blut. 1901/02 wurde entdeckt, dass sich menschliches Blut in vier Hauptblutgruppen A, B, AB und 0 einteilen lässt. In Mitteleuropa kommen am häufigsten die Blutgruppen A (43 %) und 0 (41 %) vor. Seltener sind B (11 %) und AB (5 %)
1940 wurden weitere wichtige Merkmale entdeckt: Mikroskopisch kleine Eiweißstrukturen auf den roten Blutkörperchen und im Plasma. Je nachdem, ob bestimmte Eigenschaften vorhanden sind oder nicht, wird zwischen Rhesus positiv und Rhesus negativ unterschieden. 85 % der Bevölkerung sind Rhesus positiv, 15 % Rhesus negativ.
Bei Blutübertragungen muss die Blutgruppe übereinstimmen oder verträglich (kompatibel) sein, anderenfalls würde der eigene Körper die fremden Blutzellen abwehren und zerstören.