"Ein Perinatalzentrum ist eine interdisziplinäre Einrichtung mit den Schwerpunkten Geburtshilfe und Neonatologie zur Überwachung, Diagnostik und Therapie bei Mutter und Kind während der Schwangerschaft, der Geburt und der Neonatalperiode (nach der Geburt)." Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin
Zusammen mit der geburtshilflichen Abteilung der Frauenklinik bildet die neonatologische Abteilung der Kinderklinik das Perinatalzentrum der Region. Kinderklinik und Frauenklinik arbeiten eng zusammen, um die bestmögliche Versorgung der kleinen Patienten und ihrer Mütter zu gewährleisten.
Die Station C54 verfügt über 19 Intensivtherapieplätze (15 Plätze für Früh- und Neugeborene und 4 Plätze für "große" Kinder). Gleich nebenan ist die Station C55, die über weitere 20 Überwachungsplätze für Säuglinge verfügt.
Auf beiden Stationen steht ein Team aus spezialisierten Kinderärzten rund um die Uhr zur Verfügung. Wir informieren die Eltern täglich über die Entwicklung und den Zustand ihrer kranken Kinder.
Das pflegerische Team besteht aus Kinderkrankenschwestern teilweise mit Fachweiterbildung zur Intensivkrankenschwester sowie Still- und Laktationsberaterinnen. Wir legen großen Wert darauf, dass die Eltern einen sehr engen Kontakt zu ihren Kindern bekommen. Ausgiebiges Känguruhen und intensives Miteinbeziehen in die Versorgung ihrer Kinder ist uns sehr wichtig.
Neben High-Tech-Intensivmedizin haben wir moderne Pflegekonzepte eingeführt. Wir setzen Kriterien der entwicklungsfördernden Pflege um, wie zum Beispiel Basale Stimulation und Kinästetik (Infant Handling). Wir beschränken pflegerische und ärztliche Maßnahmen, besonders schmerzhafte und belastende Eingriffe, auf das für eine sichere Behandlung des Kindes unerlässliches Minimum (sogenanntes "Minimal handling").
Unsere Physiotherapeuten fördern sanft die Entwicklung der Kinder und leiten die Eltern an, diese Maßnahmen zu erlernen und selbst auszuführen. Für alle Fragen rund ums Stillen stehen den Müttern unsere Still- und Laktationsberaterinnen gerne zur Verfügung.
Unser Ziel ist es, den Neugeborenen ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen. Dank den Fortschritten in der Neonatologie, des Einsatzes der modernen Technik und hochwirksamer Medikamente gelingt dies bei dem weitaus größten Teil unserer Patienten. Manchmal jedoch führen die Bemühungen um Leben und Gesundheit des Kindes nicht zum Erfolg, so dass Perinatalmedizin - beispielsweise an der Grenze der Lebensfähigkeit Frühgeborener - intensiver Gespräche mit den betroffenen Eltern bedarf.
Die Eltern werden vor und nach der Geburt und während des stationären Aufenthaltes ihres Kindes in der SLK-Klinik von einem psychosozialen Team begleitet. Dieses dient zur emotionalen Entlastung, zur Orientierung und Information sowie zur Unterstützung der Anpassung an die neue Lebenssituation. Das Psychosoziale Team besteht aus der Sozialberatung, der psychologischen Beratung und der Klinikseelsorge. Sie arbeiten eng mit dem gesamten Behandlungsteam zusammen.
Das Perinatalzentrum entspricht den Anforderungen für die höchste Versorgungsstufe entsprechend der Vereinbarung des Gemeinsamen Bundesausschusses über "Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen" vom 20. September 2005 und den Anforderungen für die höchste Versorgungsstufe entsprechend der Empfehlung der wissenschaftlichen Fachgesellschaften "für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland".