Bei verschleißbedingten Schmerzen der Wirbelsäule oder Bandscheibenproblemen können unter computertomographischer Kontrolle schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zielgenau an die Schmerzquelle gebracht werden. Dadurch wird eine Schmerzlinderung über Wochen bis Monate erreicht.
Kommt bei meinen Beschwerden eine minimal-invasive Therapie in Frage und wie kann ich diese bei den SLK-Kliniken durchführen lassen?
Die Indikation für eine Infiltration bei chronischen Schmerzen wird meist von Ihrem behandelten Arzt gestellt.
(Intervertebralgelenke, Zygapophyseal-Gelenke)
Die Facettengelenke der Wirbelsäule sind häufig die Quelle von Rückenschmerzen. Die Diagnose kann jedoch nicht immer mit klinischen Tests bzw. mit Bildgebung (MRT) gestellt werden, sondern wird mit einer direkten anästhetischen Testblockade des betroffenen Gelenks gestellt. Bei einer positiven Testblockade (das Gelenk wurde als Schmerzquelle identifiziert) können Steroidinjektionen (Kortison) in das Facettengelenk zur Schmerzlinderung führen.
Die CT- oder MR-gesteuerte Infiltration der Facettengelenke ist eine innovative Methode, bei der es im Fall einer MR-gesteuerten Injektion zu keiner Belastung durch Röntgenstrahlen führt. Die Nadelspitze wird in der CT oder MRT mit einem hohen Maß an Präzision platziert.
Die Spinalnervwurzel ist eine weitere Quelle von Rückenschmerzen. Ursachen sind Bandscheibenvorfälle, knöcherne Verengungen, Entzündungen oder fehlgeschlagene Wirbelsäulenoperationen.
Durch die gezielte Infiltration der Wurzel des Spinalnervs unter Bildgebung mit anti-entzündlichen Medikamenten kann oft eine Schmerzlinderung erzielt werden. Mit der CT oder MRT kann die Injektionsnadel präzise am Spinalnerv platziert werden und ermöglicht so eine exakte Platzierung der Medikamente am schmerzverursachenden Nerv.
Die Ileosakralgelenke (ISG) und Kiefergelenke (Temporomandibulargelenke, TMJ) sind bei vielen entzündlichen Systemerkrankungen betroffen.
Die häufigsten Ursachen für eine Sakroiliitis sind die Spondylitis ankylosans (M. Bechterew), Psoriasis-Arthropathien und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie M. Crohn oder Colitis ulcerosa; Zudem kommen isolierte seropositive und -negative Sakroilitiden vor. Die betroffenen Patienten sind meist jung (20-30 Jahre) und durch ihre Beschwerden im Alltag und im Berufsleben oft deutlich eingeschränkt. TMJ-Arthritiden treten meist bei jüngeren Kindern im Zusammenhang mit juvenil-rheumatioiden Arthritiden auf und verlaufen oft asymptomatisch (die Patienten haben keine Schmerzen), führen dabei aber längerfristig zur Zerstörung der Kiefergelenke.
Die oben genannten Erkrankungen sind zur Zeit leider nicht definitiv heilbar. Derzeitige Therapieoptionen bestehen in Physiotherapie und antiphlogistischer (entzündungshemmender) Medikation, zudem werden neu entwickelte molekulare Substanzen wie TNF-Alpha-Antagonisten erprobt, die sich allerdings durch umfangreiche Nebenwirkungsprofile auszeichnen.
Eine weitere Therapiemöglichkeit besteht in der direkten Infiltration betroffener Gelenke mit langwirksamen Kortikosteroiden. Diese Form der Therapie zeichnet sich durch den Vorteil einer hohen Wirkstoffkonzentration am Zielort bei weitgehender Schonung des restlichen Organismus aus und ist damit sehr effektiv und nebenwirkungsarm. Gut erreichbare Gelenke wie Knie- oder Sprunggelenke werden auf diese Weise seit langem effektiv behandelt.
Im Klinikum am Gesundbrunnen werden CT (Computertomographie)- und MRT (Kernspintomographie)-gesteuerte Infiltrationen der schwieriger erreichbaren Ileosakral- und Kiefergelenke durchgeführt. Durch diese Methode ist es möglich, die Punktionsnadel unter laufenden Bildkontrollen (in der MRT) sicher in die Zielgelenke einzubringen und die Lage der Nadel in mehreren frei wählbaren Bildebenen zu kontrollieren. Anschließend können langwirksame Kortikosteriode (Triamcinolon) injiziert werden. Hierdurch erreichen wir eine maximale Sicherheit und Präzision ohne Strahlenbelastung (unter MRT-Kontrolle), was hinsichtlich des meist niedrigen Alters der Patienten und der in vielen Fällen notwendig wiederholten Behandlungen einen großen Vorteil gegenüber anderen Verfahren wie der Durchleuchtung oder des Ultraschalls darstellt.
Nach einer Sitzung sind die Patienten meist 6-12 Monate schmerzfrei oder deutlich schmerzreduziert.
Die Blockade des Sympathikusnervs ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von peripheren Schmerzen verursacht durch die arterielle Verschlusskrankheit. Weiterhin können mit hier bei einer Reihe anderer Erkrankungen gute Resultate erzielt werden: Hyperhydrose, Reflexdystrophie, Schmerzen durch direkte Irritation des Sympathikusnervs.
Die Intervention wurde traditionell mit der Röntgendurchleuchtung oder der Computertomographie durchgeführt. Bei der kernspintomographisch-gesteuerten Sympathikolyse werden keine Röntgenstrahlen verwendet und es gelingt eine sehr gute Darstellung anatomisch wichtiger Strukturen. In einer Studie unserer Abteilung traten bei 93 Patienten keine Komplikationen auf.
Bei über 90 % der Patienten war die Intervention erfolgreich.