Information der Klinik für Unfallchirurgie für Studenten im praktischen Jahr

Liebe PJ-Studenten,

zu Ihrer Information über unsere Klinik in der Sie acht Wochen des PJs verbringen, haben wir diese Information erstellt. So möchten wir Ihnen am Anfang die Orientierung erleichtern und Ihnen unsere Abteilung und deren Mitarbeiter kurz vorzustellen.

Meine Mitarbeiter und ich wünschen uns, dass Sie während Ihres Aufenthaltes viel sehen, lernen und fachlich geboten bekommt und dass Sie sich in unserem Team wohlfühlen.

Ihr
Prof. Dr. med. Wolfgang Linhart
Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Handchirurgie

Strukturen in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie (UCO)

Die UCO hat eine Kapazität von 87 Betten, die sich auf 5 Stationen verteilen:

  • Station G 41: 23 Betten
  • Station G 42: 23 Betten
  • Station H 41: 23 Betten
  • Station G 61: 15 Betten
  • Station C 61:   3 Betten 

Versorgungsbereiche:

Das Ärzteteam der UCO-Notaufnahme ist auch fachgebietsbezogen zuständig für die Versorgung der unfallchirurgischen Patienten auf der operativen Intensivstation (OPI). Diese steht organisatorisch unter der Leitung der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin.

Für die unfallchirurgisch aufgenommenen Kinder auf der chirurgischen Kinderstation C 61 ist das UCO-Ärzteteam der Station G61 verantwortlich. Diese steht unter der Leitung der Klinik für Allgemein- und Kinderchirurgie (ACH - Chirurgie II).

In der chirurgischen Notaufnahme werden die unfallchirurgischen Patienten überwiegend im Bereich der Untersuchungsräume 4 bis 6 sowie im interdisziplinären Aufnahmeraum neben dem "Liegendeingang" behandelt. Des Weiteren verfügt die Notaufnahme über einen speziellen Wundversorgungs-, einen Schock-, einen Gips- und einen septischen Eingriffsraum.

Im OP-Bereich sind es die OP-Säle 4 und 5, die ausschließlich von der UCO genutzt werden. Der getrennt liegende septische OP wird bei Bedarf mitbenutzt. Mittwochs und feitags operieren wir unsere ambulanten Patienten im AOZ (Gyn-Saal 3).

Die Mitarbeiter des ambulanten Rehabilitationszentrums (Physiotherapie) behandeln die unfallchirurgischen Patienten auf den Stationen und in ihren behandlungsräumen auf der Ebene 4. Das Zentrum steht unter der Leitung von Heidi Lie.

Einige Hinweise zu den Örtlichkeiten:

Die Haupteingangshalle befindet sich auf der sogenannten Ebene 4. Hier liegen im Stationstrakt die vier unfallchirurgischen Stationen G41, G42, H41 und G61. Von hier aus gelangt man über den Verbindungsgang zwischen den Aufzügen um die Krankenwageneinfahrtshalle herum und an der linker Hand liegenden Medizinischen Notaufnahme (MNA) vorbei, rechts in den Bereich der chirurgischen Notaufnahme. Es schließt sich nach links die Röntgenabteilung mit CT und MRT an. Auf der gleichen Ebene am Gang der Patientenwartebereiche/Ambulanzflur liegt hinter dem chirurgischen Ambulanz-Wartebereich das UCO-Klinik-/Chefsekreteriat mit Petra Körber.

Eine Etage höher, auf der sogenannten Ebene 5, finden Sie die Intensivstation (OPI) und rechts die Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin. Über einen weiteren Verbindungsgang rechts kurz vor der OPI gelangen Sie weiter zum chirurgischen OP-Trakt, der sich baulich über dem Notaufnahmebereich befindet. Der Fahrstuhl vor der OP-Schleuse ist Notfällen vorbehalten und verbindet den RTH-Dachlandeplatz mit dem OP-Bereich/Intensivstation (Ebene 5) und dem Schockraum/ Notaufnahmebereich/CT (Ebene 4).

Den PJ-Raum (Raum 3415) auf der Ebene 3 erreichen Sie über die Doppelfahrstühle bzw. die dazu parallelen Treppenhäuser zwischen Stations- und Funktionstrakt.

Organisationsablauf und Besprechungstermine

  • 07.45 Röntgenbesprechung/Dienstbericht für die gesamte UCO
  • 08.05 OP-Beginn (Schnitt)
  • 15.30 Röntgenbesprechung
  • 16.30 donnerstags nach Planaushang klinikinterne Fortbildung nach räumlicher Absprache und Ankündigung

Dienstags von 8.30 bis 11.00 Uhr Chefarztvisite auf den Stationen G42, H 41, G 61 und C 61 mit dem zuständigen Stations- und Oberarzt, soweit der OP-Plan dies zulässt, ansonsten nach kurzfristiger Vereinbarung. Wünschenswert ist die Anwesenheit der Physiotherapeuten und Studenten.

Die täglichen Stationsarztvisiten und die nach Möglichkeit donnerstags vorgesehenen Oberarztvisiten auf den Stationen finden von 7.00 bis 7.45 Uhr statt  bzw. werden nach möglicher Terminplanung und Zeiteinteilung des OP-Programms kurzfristig festgelegt.

Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Handchirurgie führt bezüglich der ärztlichen Mitarbeiter ein sogenanntes Rotationsprinzip durch. Dadurch wechseln in regelmäßigem dreimonatigem Turnus die Aufgabenbereiche der einzelnen Mitarbeiter.

Aufgaben- und Funktionsbereiche sind:

  1. Stationsdienst und operative Tätigkeit
  2. Unfallchirurgische Notaufnahme und Sprechstunde
  3. Intensivpatienten- und Gipsraumbetreuung

Außerdem ist an bestimmten festgelegten Terminen des Monats der Notarztwagendienst von der UCO-Klinik zu besetzen.

Die einzelnen Bereichseinteilungen können dem täglich gegen 15.00 Uhr ausliegenden OP-Programm (in der Notaufnahme, Flur der Untersuchungszimmer 4 bis 6 und auf den Stationen) sowie dem monatlich erstellten Bereitschaftsdienstplan (ebenfalls dort ausliegend) entnommen werden.

PJ in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie (UCO)

1. Einteilung

In der UCO gibt es folgende Bereiche, auf die Sie sich während der 8 Wochen in der UCO wechselnd verteilen sollten:

  • Stations- und OP-Tätigkeit
  • Bereich Notfallhilfe, stationäre Aufnahme und Sprechstunde
  • Intensivstation und Gipsraum

Wir bitten Sie, die Verteilung unter sich selnst vorzunehmen und die Aufgaben Ihren Möglichkeiten entsprechend auszufüllen.

Der sogenannte PJ-Raum ist im Raum 3415 auf Ebene 3.

Ein Pieper (60 - 219) ist für den jeweiligen PJ-Ansprechpartner des Tages bereitgestellt. Dieser Pieper wird gegen Unterschrift an den PJ-Ansprechpartner dem jeweiligen Assistentensprecher ausgegeben und beim Wechsel der PJ-Studenten dort wieder abgegeben. Wir bitten um sorgsamen Umgang mit dem Gerät.

2. Aufgaben

Sie werden als PJ-Studenten in den Klinikbetrieb integriert und haben daher auch bestimmte Aufgaben.

  • Die morgendlichen Blutentnahmen
    Diese sind aus organisatorischen Gründen möglichst früh abzunehmen, so dass die Proben vom Transportdienst bis spätestens um 9.00 Uhr im Labor abgegeben sein können. Sofern Sie noch keine ausreichende Erfahrung in der Blutentnahme haben, teilen Sie dies bitte unbedingt Ihrem zuständigen Stationsarzt oder OA Dr. Rolf Erbers mit, damit wir Sie einweisen und zunächst unter ärztlicher Aufsicht die Blutentnahmen durchführen lassen können.
  • Mitarbeit auf der Station und im Notaufnahmebereich
    Hier richten Sie sich bitte nach den Absprachen mit den Assistenten und zuständigen Oberärzten. Auf den Stationen können Visiten und Verbandswechsel auf Sie zukommen. In der Notaufnahme werden Sie bei Aufnahmeuntersuchungen und als Hilfe bei der Notversorgung eingesetzt. Ihrem Engagement und Ihrer Eigeninitiative sind hier keine Grenzen gesetzt, allerdings sollten Sie nie ohne ärztliche Aufsicht bzw. Anweisung tätig werden. Ihr Handeln ist selbstkritisch zu überdenken.
  • Mitarbeit im OP
    Sie werden auf dem täglichen OP-Programm zur Mitarbeit eingeteilt. Diese Einteilung ist dem jeweiligen OP-Tagesprogramm zu entnehmen.
  • Bereitschaftsdienstteilnahme
    Die erforderlichen Bereitschaftsdienstteilnahmen im PJ sind geregelt. Wir bitten Sie, sich auf dem Dienstplan zu den entsprechenden Terminen rechtzeitig einzutragen. Zusätzliche freiwillige Teilnahmen am Bereitschaftsdienst zu Ihrer Wissens- und Kompetenzmehrung sind selbstverständlich möglich und mit dem diensthabenden Assistenz-/Oberarzt abzusprechen.

UCO-Besprechungen/Vorlesungen

Die Klinikbesprechungstermine entnehmen Sie bitte dem Bereich "Organisationsablauf". Besondere Termine für PJ-Studenten sind die Vorlesungen der medizinischen Fachbereiche:

Die UCO-Vorlesung findet am Donnerstag, 12.15 bis 13.00 Uhr statt.

Verhaltenshinweise für PJ-Studenten im OP

Der chirurgische Zentral-OP liegt auf der Ebene 5 über dem Notaufnahmetrakt. Der OP-Trakt selbst ist über die Personalschleusen (Damen- und Herrenschleuse) zu erreichen. In den Schleusen finden Sie einen roten Trennstrich am Fußboden. Vor Überschreiten des Trennstriches ist die Kleidung bis auf die Unterwäsche abzulegen. Wertgegenstände, Schmuck, Geld usw. sollten nicht mitgenommen werden. Es folgt das Waschen der Hände (hygienische Handsäuberung und 1. Handeinreiben mit Desinfektionslösung aus dem Spender) und jenseits des roten Strichs die Einkleidung mit der grünen Bereichswäsche (Hemd, Hose und Schuhe), Anlage der OP-Haube, wobei darauf zu achten ist, dass sämtliche Kopfhaare/Barthaare sicher unter der Haube versteckt werden, Anlage des Mundschutzes und vor Betreten des OP-Flurs 2. Händedesinfektion mit Desinfektionsmittel im Spender neben der OP-Flureingangstür. Es finden stichprobenartige Abklatschhygienekontrollen und Überprüfungen der korrekten OP-Kleidung nach Betreten des OP-Flurs statt . Achten Sie bitte immer auf das korrekte Umkleiden und die Hygienevorschriften.

Im OP-Bereich

Im OP-Bereich sollten unnötiges Sprechen und Herumlaufen vermieden werden. Vermeiden Sie hektische Bewegungen. Nach Betreten des OP-Flurs sollte daher unverzüglich der jeweilige OP-Saal (Saal 1 bis 5) aufgesucht werden. Achten Sie bitte auch mit darauf, dass im OP immer sämtliche Türen geschlossen sein sollen.

Der jeweilige OP-Saal wird durch die Waschraumtür betreten und wieder verlassen. Ein- und Ausleitungsraum sind den Patienten, dem Anästhesiepersonal und Lagerungsaufgaben vorbehalten.

Im OP-Saal

Im OP-Saal selbst zählt räumlich das an der Fensterseite gelegene Drittel des Raums als steriler Bereich. Hier werden die Vorbereitungen der Instrumentiertische vor der Operation getroffen. Meiden Sie diesen Bereich auf alle Fälle. Achten Sie immer darauf, mindestens einen Meter Abstand zu sterilen Bereichen vor allem den Instrumentiertischen, OP-Tischen und dem bereits steril eingekleideten Personal zu halten.

Sollten Sie auch nur vermeintlich Kontakt mit diesen Sterilzonen bekommen haben, sagen Sie dies unbedingt sofort von sich aus, auch wenn Sie sich nicht sicher sind. Es gibt keine "Bestrafung" – nur Versäumnisse zu Lasten des Patienten (Infektion mit schwerwiegendsten Folgen).

Beim Einsatz oder zu erwartendem Einsatz von Röntgengeräten ist unbedingt im Waschraum vor Betreten des OP-Saals eine der dort hängenden Röntgenschürzen anzulegen. Vergewissern Sie sich bitte vor Betreten eines OP-Saals, ob der Röntgenschutz erforderlich ist.

Bei aktiver Teilnahme im OP

Bei aktiver Teilnahme an einer Operation ist zunächst die chirurgische Händedesinfektion erforderlich: Es wird fünf Minuten mit Seifenlösung eine mechanische Reinigung der Hände und Unterarme bis zu den Ellenbogen durchgeführt, wobei Fingernägel, Fingerknöchel und Handinnenflächen zwei Minuten mit einer Handbürste gesäubert werden. Anschließend erfolgt das Abtrocknen mit sterilen Handtüchern, um zuletzt erneut fünf Minuten lang die Hände und Unterarme mit einer entsprechenden Desinfektionslösung aus dem Spender zu desinfizieren, die bis zum Eintrocknen eingerieben wird. Lassen Sie sich bitte eingehend die genaue Technik zeigen und erklären. Fragen Sie bei Unsicherheiten immer sofort nach. Die letzte Portion Desinfektionsmittel wird ausschließlich in den Händen verrieben und nicht mehr auf den Unterarmen.

Steriles Einkleiden

Beim sterilen Einkleiden ist Ihnen die instrumentierende OP-Schwester oder der instrumentierende OP-Pfleger behilflich. Zuerst wird der Kittel übergestreift und am Rücken verschlossen. Danach werden die Handschuhe übergestreift und zuletzt durch eine Drehung um sich selbst das sterile Rückenteil des Kittels geschlossen. Dieses verknoten Sie mit den beiden Kittelbändern dann vor der Taille mittels einer Schleife. Auch hier lassen Sie sich bitte die Technik erklären und zeigen.

Chirurgische Händedesinfektion

Mit Beginn der chirurgischen Händedesinfektion ist darauf zu achten, dass Hände und Unterarme nicht wieder an der Bereichskleidung oder anderen Gegenständen unsteril gemacht werden. Es ist sinnvoll, die Arme bei leicht gebeugten Ellenbogen etwas abgespreizt vom Oberkörper mit gefalteten Händen etwa in Brusthöhe zu halten. So laufen keine "unsterilen Tropfen" vom Unterarm über die Hände. Nach dem sterilen Einkleiden halten Sie die gefalteten Hände am besten vor dem Bauch oder legen sie auf die sterile OP-Abdeckung, wenn Sie an den abgedeckten Tisch treten.

Halten Sie sich bitte immer an die Anweisungen der Fachkräfte im OP und fragen Sie unbedingt jederzeit nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Beim Verlassen des OP´s

Beim Verlassen des OP´s sind in der Ausschleuse Bereichskleidungssäcke, eine Wanne für die OP-Schuhe und ein Papierkorb für die abzulegenden OP-Hauben und den Mundschutz bereitgestellt. Sortieren Sie bitte die benutzten Bereichskleidungsstücke in die vorgesehenen Behältnisse und vergessen Sie nicht evtl. in den Kitteltaschen verstaute Schlüssel etc. vorher zu entfernen. Danach kommen Sie durch die Tür in den Umkleideraum zurück.

Bei weiteren Fragen

Fragen Sie bitte immer nach, wie Sie sich zu verhalten haben, wenn Sie sich nicht wirklich sicher sind. Es wird Ihnen jeder bereitwillig Auskunft geben. Bedenken Sie immer, dass Fehler in der Durchführung der Hygienevorschriften des OP-Bereiches Patienten und das Ergebnis ihrer Operation gefährden. Die gesamte Hygiene und Sterilität eines Zentral-OP´s ist nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette derjenigen, die dort ein- und ausgehen und die korrekte Handhabung der Hygienevorschriften durch den einzelnen. Da Ihnen verständlicherweise jegliche Routine im Verhalten im OP-Bereich noch fehlt, sollten Sie besonders gewissenhaft und sorgfältig auf ein korrektes Verhalten im OP achten.