Darmkrebs (Kolonkarzinom) ist die häufigste Krebsart in Deutschland. Unter diesem Oberbegriff werden Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolon), des Enddarms (Mastdarm/Rektum) und des Darmausgang (Anus) zusammengefasst.
Der Enddarm ist am häufigsten betroffen. Jährlich erkranken insgesamt über 70.000 Menschen in Deutschland neu an einem bösartigen Tumor im Darm (RKI 2006), fast 28.000 Menschen sterben jährlich an dieser Krebserkrankung (Statistisches Bundesamt 2005).
Krebs - eine Krankheit der Gene. Krebszellen entstehen, wenn sich bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz (Gene) verändern, diese Veränderungen nicht mehr repariert und die Erbinformationen dadurch „verfälscht“ werden. Je älter der Mensch wird, desto unzuverlässiger arbeitet das Reparatursystem der Gene. Dies spiegelt sich in den Neuerkrankungszahlen wieder: Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer und Frauen bei 69 Jahren. Es gibt jedoch auch Krebsarten, die insbesondere jüngere Erwachsene betreffen. Dazu gehört z.B. Hodenkrebs: Das mittlere Erkrankungsalter liegt hier bei 36 Jahren.
Zu den Faktoren, die Gene verändern und so die Krebsentstehung fördern können, gehören UV-Strahlen, Tabakrauch, Chemikalien, chronische Infektionen, ein erhöhter Alkoholgenuss und eine ungesunde Lebensweise mit wenig Obst, Gemüse und Bewegung. In 5 bis 10% der Fälle sind die Veränderungen erblich bedingt.
Krebszellen stimulieren sich selber zur Teilung und ignorieren wachstumshemmende Signale aus der Zell-Umgebung. Sie können sich unendlich oft teilen und sind potenziell unsterblich. Sie sind in der Lage, bestehende Blutgefäße für ihr eigenes Fortleben anzuzapfen. Die gefährlichste Eigenschaft von Krebszellen besteht jedoch darin, in benachbartes Gewebe einzudringen, sich im Körper auszubreiten und an entfernten Stellen Tochtergeschwülste zu bilden. Insbesondere diese Metastasen machen einen bösartigen Tumor zur lebensbedrohlichen Gefahr.
Die häufigsten Krebsarten in Deutschland pro Jahr.
Zu den Risikofaktoren gehören schwere chronisch-entzündliche Darmkrankheiten und bestimmte Darmpolypen, die als Vorläufer von bösartigen Darmtumoren zu sehen sind.
Auch die Lebensweise spielt eine Rolle:
erhöhen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Darüber hinaus gibt es eine Form von Darmtumoren, die im Zusammenhang steht mit den vererbbaren Erkrankungen „Familiäre Adenomatöse Polyposis“ und „Hereditäres nicht polypöses Colon-Carzinom“ (HNPCC). Die Zentren des bundesweiten Verbundprojektes „Familiärer Darmkrebs“ der Deutschen Krebshilfe bieten Risikofamilien Untersuchungs- und Beratungsangebote an.
Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Menschen zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr jährlich kostenlos einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl an, ab dem 56. Lebensjahr eine Darmspiegelung. Diese Koloskopie kann nach zehn Jahren wiederholt werden.
Wer auf eine Darmspiegelung verzichten möchte, kann ab dem 56. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Stuhlbluttest nutzen. Die Koloskopie ist jedoch die sicherste Methode zur Darmkrebs-Früherkennung.