Oft sind Unfallfolgen Jahre nach Sprunggelenkfrakturen und Bänderrissen die Ursache des Sprunggelenkverschleißes (Arthrose). Die Arthrose verursacht zunehmende Schmerzen, abnehmende Beweglichkeit und Abnahme der Belastbarkeit.
Bei beginnenden Beschwerden kann die Einnahme entzündungshemmender und schmerzunterdrückender Tabletten sowie das Tragen eines überknöchelhohen Stiefels die Arthroseschmerzen lindern. Zusätzlich helfen Dämpfungseinlagen und eine Abrollhilfe auf der Sohle.
Meistens reicht eine gute Schuhversorgung um eine ausreichende Belastbarkeit bei jedoch deutlich reduzierter Beweglichkeit zu erzielen. Wenn es trotz konservativer Maßnahmen zu keiner ausreichenden Minderung der Beschwerden kommt, sollte eine Operation erwogen werden.
Wenn Sie Ihr Chirurg oder Orthopäde zu einer ambulanten Vorstellung überwiesen hat, werden Sie nach Ihren Beschwerden befragt, körperlich untersucht und das Ausmaß des Sprunggelenkverschleißes durch Röntgenaufnahmen festgestellt. Gelegentlich wird mit einer Test-Injektion die Schmerzursache genauer lokalisiert. Voraussetzung für den Einbau einer Sprunggelenkprothese ist nämlich ein intaktes unteres Sprunggelenk, eine normale Gelenkstellung im Rückfuß und eine gute Knochensubstanz des Sprungbeines (Abb.2).
Sollte Ihnen eine Prothese empfohlen werden wird dann der Operationsablauf und die Nachbehandlung mit Ihnen besprochen. Im Anschluss erfolgt die Planung der Operation (OP-Termin, Vorbereitungen und erste Aufklärung zur OP, Prothesensystem etc.).
Mit Endoprothesen kann die Funktion des natürlichen Gelenkes mittlerweile recht gut wiederhergestellt werden. Vorteile sind in erster Linie die im Gegensatz zur Versteifung weiter erhaltene Beweglichkeit. Darüber hinaus kommt es in den angrenzenden Gelenken seltener zum Verschleiß als bei der Versteifungsoperation.
Im Vergleich zu Knie- und Hüftprothesen müssen Prothesen für das Sprunggelenk sehr viel seltener eingebaut werden. In unserer Klinik wird eine zementfreie Prothese bestehend aus den drei Komponenten Unterschenkelteil, Sprungbeinteil und Kunststoff-Inlay eingesetzt (Abb.3).
Die Prothesenkomponenten werden durch Anwachsen des Knochens an die Prothese verankert.
In Abhängigkeit von der anatomischen Situation wird nur die abgenutzte Gelenkoberfläche ersetzt und möglichst viel Knochen erhalten. Dieser wird nur so weit entfernt, dass er mit dem Ersatz aus Metall „überkront“ werden kann. Begleitende Achsfehlstellungen des Sprunggelenkes (Knickfuss) können dabei nicht korrigiert werden.
Die Operationen werden in der Regel in einer Regionalanästhesie durchgeführt, was für den Patienten die schonendste Form der Narkose ist, aber auch eine Vollnarkose ist möglich. Während der Operation in Regionalanästhesie können Sie schlafen oder auch Musik hören. Vor der Operation werden Sie über die verschiedenen Möglichkeiten aufgeklärt.
Bereits am ersten Tag nach der Operation kann der Patient unter Anleitung von Physiotherapeuten aufstehen. Das Sprunggelenk kann sofort nach der Operation aktiv durch den Patienten bewegt werden und erleichtert ihm das Wiedererlangen eines normalen Bewegungsumfanges. Nach zwölf bis vierzehn Tagen können die Hautnähte entfernt werden und es wird eine ambulante Rehabilitationsbehandlung angeschlossen. Die Gehstützen werden für 6 Wochen benötigt, um den Fuß zu entlasten, damit der Knochen an die Prothese anwachsen kann. Ein Gips wird nicht angelegt.