Bereits in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde klar, dass durch spezialisierte Behandlungseinheiten, den sogenannten "Stroke Units", die Sterblichkeit und das Ausmaß der Behinderung nach Schlaganfall drastisch gesenkt werden kann. Dem trug auch die Gesundheitspolitik Rechnung durch Einrichtung eines flächendeckenden Netzes von Schlaganfallspezialstationen.
In den SLK-Kliniken entstand ein "überregionaler Schlaganfallschwerpunkt", der jährlich mehr als 1.600 Schlaganfallpatienten behandelt und von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert ist.
Der Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall. Die in den meisten Fällen zugrundeliegende Durchblutungsstörung durch Verschluss einer Schlagader (Arterie) des Gehirns führt innerhalb kürzester Zeit zum Absterben von Hirngewebe. Je früher ein Schlaganfall erkannt und ins Klinikum gebracht wird, umso größer sind die Chancen der Wiedereröffnung der verschlossenen Arterie durch Spezialtherapien. Diese dürfen bereits 4,5 Stunden nach Beginn des Schlaganfalls nicht mehr angewendet werden. Der Ausdruck "Time is Brain" (engl.: Zeit ist Gehirn) spiegelt dies wider.
Überregionaler Schlaganfallschwerpunkt - "Stroke-Unit"
Ist der Schlaganfallpatient im Klinikum angekommen, trifft er auf ein langjährig erfahrenes, immer wieder neu geschultes, nur für die Schlaganfallbehandlung zuständiges Team. Noch in der Notaufnahme fallen Therapieentscheidungen und es wird mit den Maßnahmen begonnen, die dann im Schlaganfallschwerpunkt fortgeführt und engmaschig überwacht werden. Die Intensivüberwachung dauert in der Regel drei Tage. Je nach Krankheitsverlauf erfolgt die Weiterbehandlung und Frührehabilitation im selben Stationstrakt durch das Personal, das der Patient bereits kennt. Hierdurch wird bei Verlegung auf andere Stationen der nötige Informationsaustausch gesichert.
Viele unserer Patienten werden dann direkt in spezialisierte neurologische Rehabilitationskliniken weiterverlegt.