Einige wichtige Begriffe im Zusammenhang mit einer Brust-OP und deren Erläuterung
Bei der Strahlentherapie werden energiereiche elektromagnetische Wellen oder hochbeschleunigte Teilchen benutzt um bösartige Zellen abzutöten. Die Strahlentherapie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der brusterhaltenden Therapie von Brustkrebs, da ohne Strahlentherapie ein erhöhtes Rückfallrisiko besteht. Wurde eine Brustentfernung durchgeführt, so ist nur bei Patientinnen mit hohem örtlichem Rückfallrisiko eine Nachbestrahlung notwendig.
Brusterhaltende Therapie. Entfernung nur des vom Tumor befallenen Teils der Brust, dieses Vorgehen ist heute bei der Mehrzahl der Patientinnen möglich und hängt von den individuellen Gegebenheiten ab.
Der operative Wiederaufbau der Brust kann durch das Einlegen einer inneren Silikonprothese oder mit körpereigenem Gewebe erfolgen. Beide Methoden lassen sich auch miteinander kombinieren. Eine Brustaufbauoperation ist prinzipiell jederzeit möglich. Im Allgemeinen wird sie entweder gleichzeitig mit der Brustentfernung oder aber nach einem zeitlichen Abstand von mindestens 3-6 Monaten durchgeführt.
Untersuchung der Brustdrüse mittels Ultraschall (auch Sonographie genannt). Ergänzende Untersuchungsmethode, die vor jedem operativen Eingriff an der Brustdrüse durchgeführt wird.
Gabe von Medikamenten, die die Zellteilung hemmen und Tumorzellen zum Absterben bringen. Sie werden als Zytostatika bezeichnet und wirken sehr gut gegen Zellen, die sich rasch teilen. Die Chemotherapie wird gegeben, um Tumorzellen abzutöten. Normale Zellen teilen sich dagegen vergleichsweise langsam und sind daher weniger empfindlich gegen Zytostatika.
Falls eine einfache brusterhaltende Therapie z.B. auf Grund der Tumorgröße nicht möglich. ist, kann in bestimmten Fällen durch spezielle Operationen, wie zum Beispiel die gleichzeitige Verkleinerung der gesunden Brust, dennoch ein gutes kosmetisches Ergebnis bei gleicher Sicherheit erreicht werden.
Ein neues Medikament, das aus Antikörpern besteht, die gegen Brustkrebszellen gerichtet sind. Es wirkt aber nur bei Tumoren, die Her2neu positiv sind. Diese spezielle Untersuchung wird bei allen Tumoren durchgeführt.
Spezielle Eiweißmoleküle in den Tumorzellen, an die Hormone binden können. Tumorzellen, die Hormonrezeptoren besitzen, reagieren auf Hormone. Man kann den Gehalt an Hormonrezeptoren in Tumorzellen durch Laboruntersuchungen bestimmen. Ist eine Mindestmenge von diesen Hormonrezeptoren vorhanden, so bezeichnet man das entfernte Krebsgewebe als „Rezeptor-positiv“. In solchen Fällen kann der Tumor auch durch Anti-Hormone behandelt werden.
Ein großer Teil der bösartigen Brusttumoren kann durch weibliche Geschlechtshormone (Oestrogene) im Wachstum angeregt werden. Umgekehrt bremst der Entzug dieser Hormone diese Tumore in ihrem Wachstum (siehe auch Hormonrezeptoren). Diese Therapie wird entweder mit dem Antioestrogen Tamoxifen oder mit einem Aromatasehemmer durchgeführt.
Durch die Kernspintomographie (auch MRT genannt) der Brustdrüse werden in speziellen Fällen zusätzlich für die Operationsplanung wichtige Informationen gewonnen.
In der Regel werden während der Brustoperation aus der Achselhöhle Lymphknoten entfernt und feingeweblich untersucht. Damit werden zwei Ziele verfolgt: Der feingewebliche Befund der Lymphknoten gibt Hinweise auf die Ausbreitung von Tumorzellen im Körper. Dies ist bedeutsam für die weitere Therapie. Zum anderen sollen die eventuell in den Lymphknoten vorhandenen Tumorzellen entfernt werden. Es sollte eine Zahl von 10 bis 20 Lymphknoten entfernt werden (siehe auch Wächterlymphknoten).
Röntgenuntersuchungen der Brustdrüse. Sie sollte immer auf beiden Seiten durchgeführt werden.
Mastektomie heißt Entfernung der ganzen Brust. Wenn eine brusterhaltende Therapie nicht möglich ist, muß in der Regel die Abnahme der ganzen Brust erfolgen. Dabei wird der Drüsenkörper mit umgebendem Binde- und Fettgewebe, sowie der bedeckenden Haut mit der Brustwarze entfernt.
Tochtergeschwülste des ursprünglichen Tumors in anderen Organen.
Vor allem in der Mammographie zu sehende, durch Absterben von Zellen auftretende kleinste Verkalkungen in der Brustdrüse. Die Mikroverkalkungen können ein Frühsymptom von bösartigen Veränderungen sein.
Vor die eigentliche Operation geschaltete medikamentöse Therapie mit dem Ziel den Tumor zu verkleinern.
Markierung einer nicht tastbaren Veränderungen in der Brustdrüse vor der Operation mittels einem dünnem Draht. Die Markierung kann entweder Ultraschall- oder Röntgengesteuert durchgeführt werden.
Während der Operation innerhalb kurzer Zeit durchgeführte vorläufige feingewebliche, mikroskopische Untersuchung des entfernten Gewebes.
Bei der Operation von bösartigen Tumoren ist es immer das Ziel, den Tumor mit einem ausreichenden Rand aus gesundem Gewebe zu entfernen. Dieser Saum an gesundem Gewebe wird Sicherheitssaum genannt.
Gewinnung einer Gewebeprobe für die mikroskopische Untersuchung mittels einer Hohlnadel. Meistens wird diese Untersuchung unter Kontrolle mit dem Ultraschallgerät durchgeführt. In bestimmten Fällen erfolgt die Kontrolle mit Hilfe der Mammographie.
Dieses Verfahren wird eingesetzt, wenn mehr Gewebe als bei der Stanze entfernt werden muss. Vor allem bei Mikrokalk wird die Vakuumstanze eingesetzt.
Der Wächterlympknoten (auch Sentinel-Lymphknoten genannt) ist speziell für die Region des Tumors zuständig. Mit Hilfe einer radioaktiven Spürsubstanz kann er aufgesucht und gezielt entfernt werden. Wenn dieser Lymphknoten tumorfrei ist, kann auf die Entfernung der gesamten Gruppe von Lymphknoten verzichtet werden. Dieses Verfahren ist aber nur bei kleinen Tumoren zulässig.